Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat vor einer dauerhaften Flüchtlingskrise in Bangladesch gewarnt und zu mehr Spenden aufgerufen. "Es drohe eine humanitäre Katastrophe ohne Aussicht auf Besserung", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).
Seit Beginn einer Militäroffensive in Myanmar vor einem Jahr seien über 700.000 Angehörige der Rohingya-Minderheit ins benachbarte Bangladesch geflüchtet. Sie seien dort auf engstem Raum in notdürftigen Hütten untergebracht, erklärte die DRK-Präsidentin. Die auch wegen ihres muslimischen Glaubens verfolgten Rohingya lebten in Myanmar nicht in Sicherheit, dürften sich aber auch in Bangladesch kein neues Leben aufbauen.
Das DRK unterstütze die Flüchtlinge, um ihnen unter den extrem schwierigen Bedingungen in dem Camp dennoch einen würdigen Alltag zu ermöglichen. Laut DRK ist das sogenannte Mega-Camp in Bangladesch das größte und auch am dichtesten besiedelte Flüchtlingslager der Welt. In der Enge könnten sich Krankheiten sehr schnell ausbreiten. Das DRK betreibt nach eigenen Angaben dort zwei Gesundheitsstationen und sorgt mit über 50 Brunnen für die Trinkwasserversorgung Tausender Menschen.