Reportage

Juden und Christen gedenken zusammen Pogromnacht

Spitzenvertreter der großen Kirchen und der Zentralrat der Juden haben am Donnerstag in Würzburg der antijüdischen Pogromnacht vor 80 Jahren gedacht. Neben dem Zentralrats-Präsidenten Josef Schuster nahmen an der Gedenkfeier am ehemaligen Standort der Hauptsynagoge auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, teil. Bedford-Strohm und Marx betonten die Schuld der Kirchen während des NS-Regimes.

Zentralrats-Präsident Schuster sagte, er spüre "eine demokratische Aufbruchstimmung". Unter anderem die Aufmärsche von Neonazis in Chemnitz, der Streit um die Flüchtlingspolitik oder die verbalen Ausfälle einiger AfD-Politiker hätten die Menschen im Land "wachgemacht". Die Menschen kämpften wieder für die Demokratie, sie schauen nicht weg. Das seien ermutigende Signale. Schuster dankte Marx und Bedford-Strohm und den Angehörigen der Kirchen für das Signal der Teilnahme. Sie zeigten zum einen, dass auch Christen der jüdischen Opfer gedenken. Zum anderen drückten sie Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft aus.

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