Der Prior von Taizé, Frère Alois, erinnerte beim Abendgebet an den Wunsch vieler Gläubiger, die Einheit der Kirchen durch ihr Leben «vorwegzunehmen». Versöhnte Christen könnten zu «Zeugen des Friedens und der Gemeinschaft, zu Trägern einer neuen menschlichen Solidarität» werden. Die von der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé praktizierte Ökumene lade nicht zu einer «oberflächlichen Toleranz» ein, betonte Frère Alois. Sie fordere vielmehr zu einem anspruchsvollen gegenseitigen Zuhören und zu einem wahren Dialog auf. Bei dem Abendgebet erinnerte der Prior von Taizé an den letzten Brief von Frère Roger kurz vor dessen Tod, in dem er dem Papst versicherte, «dass unsere Gemeinschaft gemeinsam mit Ihnen vorangehen will». Damals hatte es Gerüchte über einen angeblichen Übertritt des Taizé-Gründers zur katholischen Kirche gegeben. Bei der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. hatte Frère Roger aus der Hand des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger die Kommunion erhalten.
Ansprache Frére Alois in Rom
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