Kardinal Meisner beim Gottesdienst zur Einführung des neuen Chefredakteurs der Kölner Kirchenzeitung

"Kirche ist die älteste Medienagentur"

Kirchliche Medien und Öffentlichkeitsstellen sollen nach den Worten des Kölner Kardinals Joachim Meisner die christliche Botschaft verkünden. "Die Kirche ist die älteste Medienagentur der Geschichte, seit Jesus predigend durch das Land zog", sagte der Erzbischof am Donnerstagabend bei der Einführung des neuen und Verabschiedung des alten Chefredakteurs der "Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln".

 (DR)

"Erfordert Mut und Nervenstärke"
Jedes neue Medium vom Buch über das Radio bis zum Fernsehen habe sie gleich zur Evangelisation genutzt. Heute eröffne das Internet weitere Möglichkeiten, den christlichen Glauben bekannt zu machen. "Das heißt nicht, dass kirchliche Öffentlichkeitsarbeiter in jedem Leitartikel oder jeder Nachricht das ganze Glaubensbekenntnis zitieren sollen", so Meisner. Doch sie sollten auf dem Boden der katholischen Lehre stehen und bereit sein, bei "Fragen nach einer tieferen Begründung" Rede und Antwort zu stehen.

In punkto Professionalität sollten Journalisten, die in kirchlichen Medien und Pressestellen arbeiten, nach Auffassung des Kardinals auf Augenhöhe mit den Kollegen nicht-kirchlicher Zeitungen und Sender stehen. Anders könne die Verkündigung nicht gelingen. "Unbestreitbar ist aber auch, dass es viel Mut und Nervenstärke erfordert, die Kirche im hektischen, journalistischen Alltag gegen vielfältige Angriffe zu verteidigen", so Meisner.

Der Kardinal äußerte sich bei der Einführung des neuen Chefredakteurs der "Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln", Stephan Georg Schmidt (43), und der Verabschiedung seines Vorgängers Prälat Erich Läufer (79). Schmidt ist seit November auch Leiter des Erzbischöflichen Presseamtes. Die Zusammenlegung beider Ämter hatte Kritik hervorgerufen.