Fürstin macht sich für den tridentinischen Ritus stark

Alte Messe statt "Stehimbiss-Liturgie"

Vor einem Monat veröffentlichte Papst Benedikt XVI. sein Schreiben zur tridentinischen Messe. Die Reaktionen auf den Weg zurück zur Liturgiefeier in lateinischer Sprache waren zwiespältig. Kritiker sprachen von einem Schritt zurück, die deutschen Bischöfe begrüßten die Entscheidung. Unerstützung kommt nun auch aus unerwarteter Richtung: der ehemaligen "Punk-Lady" des deutschen Adels.

 (DR)

"Symptom für den sklerotischen Zustand weiter Teile der Kirche"
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis macht sich für Priester stark, die künftig die Messe wieder nach tridentinischem Ritus feiern wollen. Traditionsverbundene Geistliche hätten sich bisher von der katholischen Mehrheit oft "wie Aussätzige und Abtrünnige" behandelt gefühlt und seien gemobbt worden, sagte die Fürstin dem in Rom verlegten deutschsprachigen "VATICAN-magazin".

Die Ablehnung der alten Messe sei "ein Symptom für den sklerotischen Zustand weiter Teile der Kirche". Man habe sich mit einer "Stehimbiss-Liturgie" arrangiert, urteilte Fürstin Gloria in einem Interview in der neuesten Ausgabe des Heftes.

"Jahrelang Schlagzeuggeklopfe in die Ohren blasen lassen"
Viele hätten die Liturgiereform im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) zwar als Befreiung von einer drückenden Last empfunden. Man könne das Messopfer aber nicht mit gleicher Intensität in beliebigen Formen feiern. "Ich habe mir jahrelang stümperhaftes Schlagzeuggeklopfe und dilettantisches Gesinge in die Ohren blasen lassen und es brav hingenommen", so die Adlige.

Die Kritik an der jüngsten allgemeinen Wiederzulassung der lateinischen Messe durch Papst Benedikt XVI. zeigt aus ihrer Sicht "eine tiefe ideologische Verbohrtheit".