Anti-islamischer Film vorerst auch im Internet gestoppt

Kein "Fitna" online

ACHTUNG: Lesen Sie auch den aktuellen Bericht zur Debatte um den Anti-Islam-Film von Geert Wilders!

Der niederländische Abgeordnete und Rechtspopulist Geert Wilders kann seinen islamkritischen Film "Fitna" vorerst auch nicht im Internet zeigen. Die Website seines umstrittenen Films wurde vom US-amerikanischen Provider am Wochenende geschlossen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit zahlreichen Beschwerden, die zurzeit überprüft würden. Es gehe um "anstößige" Inhalte und den Vorwurf der Hasspropaganda. Das arabische Wort Fitna bedeutet soviel wie Zwietracht.

 (DR)

Der Inhalt des 15 Minuten langen Films ist nicht bekannt; manche Kritiker bezweifeln, dass es ihn überhaupt gibt und sprechen von einer geschickten Propaganda-Idee des Politikers. Wilders, der Vorsitzender der rechtspopulistischen "Partei der Freiheit" ist, hat erklärt, er wolle den Koran am Beispiel mehrerer Suren als "faschistisches Buch" entlarven. Er müsse dafür das Internet wählen, weil die Fernsehsender den Film nicht zeigen wollten. Unterdessen berichtete die niederländische Zeitung "De Telegraaf", Wilders habe ein Angebot der Tschechischen Nationalisten Partei (NS) bekommen, die ihm Hilfe in Form eines Servers angeboten habe.

Demonstration in Amsterdam
Am Samstag hatten mehr als 2.000 Menschen in Amsterdam gegen den Film demonstriert. Sie warnten vor Diskriminierung und Rassismus. Muslimische Organisationen haben bereits eine Diskriminierungsklage eingereicht. Die Regierung von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende hatte dem Autoren nahegelegt, auf die Veröffentlichung zu verzichten.
Sie fürchtet ähnliche Ausschreitungen und Demonstrationen in der islamischen Welt wie nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in Dänemark. Auch die Nato fürchtet Auswirkungen, etwa auf die Sicherheit der Soldaten in Afghanistan.