Studie: Papst reist in wenig religiöses Australien

Religion Down Under

Noch gut zehn Tage bis zum Weltjugendtag in Sydney, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren - auch in der Vorbereitung: So wurde nun eine Studie bekannt, die Australien als eines der am wenigsten religiösen Länder der Welt ausweist.

 (DR)

Laut einer am Freitag in Sydney veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann Stiftung sind zwar zwei Drittel der Australier getaufte Christen. Im Bewusstsein und im Alltag spiele Religion aber nur für eine Minderheit eine Rolle.

Nach der Umfrage halten sich lediglich ein Viertel der Australier für hochreligiös, 28 Prozent für nichtreligiös. Unter den 21 untersuchten Nationen rangiert Australien in puncto Religiosität auf Platz 17. Noch weniger Interesse zeigten nur noch die Menschen in Russland, Frankreich, Deutschland und Großbritannien.

"Keine gottlose Wüste"
Trotzdem werde der Papst "in Australien nicht in einer gottlosen Wüste landen", sagte der Projektleiter der Umfrage, Martin Rieger. Wie in anderen Industrienationen gebe es auch in Australien eine Tendenz zur "Patchwork" Religion, bei der aus verschiedenen Glaubensvorstellungen ein Glaube zusammengestellt werde. Gerade unter Jugendlichen gebe es eine "starke religiöse Vitalität".

Demnach glauben 72 Prozent der unter 30-Jährigen an Gott, eine göttliche Macht "und/oder ein Leben nach dem Tod". "Das Christentum und der Katholizismus in Australien sind nicht gerade blühend, aber sie sind auch nicht in der Gefahr, ihre Wurzeln zu verlieren", so Rieger. Die Tendenz gehe zu einer "freischwebenden Spiritualität" ohne klaren Bezugspunkt in den Kirchen oder Konfessionen.