Bischof: Papst über Situation in Südtirol bestens informiert

Auch im Urlaub kein Privatmensch

Papst Benedikt XVI. ist nach den Worten von Bischof Wilhelm Egger von Bozen-Brixen sehr gut über die kirchliche Situation in seiner Urlaubsregion Südtirol informiert. Er habe mit dem Kirchenoberhaupt einige aktuelle Fragen wie einen Fall von Pädophilie im Südtiroler Klerus und den Skandal um den "gekreuzigten Frosch" in einem Museum angesprochen, sagte Egger am Dienstag in Brixen. Das Kunstwerk sorgt seit seiner Ausstellung im neu eröffneten Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen Ende Mai für Diskussionen und den Vorwurf der Gotteslästerung.

 (DR)

Er habe mit dem Papst weiter über das Problem der wiederverheirateten Geschiedenen gesprochen, die nach kirchlichen Regeln nicht zur Kommunion zugelassen werden können, so Egger. Benedikt XVI. sei noch von den jüngsten Ad-limina-Besuchen über die Situation in Südtirol auf dem Laufenden gewesen.

Als seine Hauptaufgabe bezeichnete der Bozener Bischof, dem Papst Ruhe und Erholung zu ermöglichen. Er sei Wächter der «Privacy des Papstes.» Daher seien auch alle Anträge auf Sonderaudienzen oder Begegnungen von Einzelpersonen und Gruppen mit Benedikt XVI. zurückgewiesen worden. Solche Wünsche habe es aus unterschiedlichsten Bereichen gegeben, so Egger. Nach 200 Gesuchen habe sein Ordinariat aufgehört zu zählen.

Einzige öffentliche Termine des Kirchenoberhaupts sind in den kommenden zwei Wochen die Angelusgebete am 3. und 10. August auf dem Domplatz von Brixen sowie eine Begegnung mit Priestern am 6. August. Auch will Benedikt XVI. während seines Aufenthalts mehrere Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen. Zudem wird erwartet, dass der Papst die Arbeit an der schon länger geplanten Sozialenzyklika fortsetzt und am zweiten Teil seines Jesus-Buches weiterschreibt.

Möglicherweise werde er sich aber auch mit einer weiteren Veröffentlichung befassen, hieß es in Vatikan-Kreisen. Im vergangenen Sommer hatte Benedikt XVI. bei seinem Urlaub im Cadore-Tal an seiner Enzyklika «Spe salvi» gearbeitet.