Papst Benedikt XVI. sagte in der Pfarrkirche seines Sommersitzes Castelgandolfo, wie Maria müssten die Christen im oft traurigen Spektakel des Alltags Zeugnis von der Auferstehung Christi geben.
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner überbrachte dem größten deutschen Wallfahrtsort Altötting in Bayern die "Goldene Rose" des Papstes als Zeichen der besonderen Wertschätzung. In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur im Saarland und in bayerischen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung gesetzlicher Feiertag.
Das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel solle den Blick der Christen nach oben und damit zu Gott richten, betonte der Papst in der Messe am Morgen. Beim Mittagsgebet im Innenhof seiner Residenz sagte er, vom Paradies aus wache Maria gerade in den schwierigen Stunden der Prüfung über die Menschen.
In Altötting sagte Meisner, die Päpste hätten im Laufe der Geschichte wichtige Marienorte der Welt durch die Verleihung der "Goldenen Rose" geehrt. Benedikt XVI. ist eng mit Altötting verbunden; sein Geburtshaus steht zwölf Kilometer östlich. Die "Goldene Rose", die Christus symbolisieren soll, wurde damit erstmals an einen deutschen Wallfahrtsort vergeben. An der Zeremonie nahm auch Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) teil.
Zollitsch und Marx
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, kritisierte bei einem Gottesdienst im Freiburger Münster, allzu oft würden Menschen heute nur noch als "Konsument und Arbeitskraft, als Humankapital oder gar als Zellhaufen betrachtet". Gott dürfe nicht länger aus "Alltag, Gesellschaft, Wissenschaft und Verfassung hinausgedrängt" werden.
Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hob in der Klosterkirche von Ettal hervor, die Marienverehrung gehöre zum Zentrum des christlichen Glaubens und sei keine katholische Besonderheit. Von Anfang an habe sich die Kirche in Maria wiedergefunden, um bei ihr den Glauben an Jesus zu lernen.