Ökumenischer Kirchentag 2010 stellt Leitwort vor

"Damit ihr Hoffnung habt"

Der 2. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) 2010 in München steht unter dem Leitwort "Damit ihr Hoffnung habt". Darauf verständigte sich das Präsidium des Christentreffens am Wochenende im fränkischen Neuendettelsau. Der Entscheidung ging eine kontroverse Diskussion voraus. Neben "Hoffnung" war als zentraler Begriff auch "Liebe" im Gespräch. Zu der Großveranstaltung im Mai 2010 werden weit mehr als 100.000 Besucher erwartet.

 (DR)

Das Präsidium beschloss zudem eine Erklärung, in der zentrale Fragen für das Treffen umschrieben werden. Die Einladung zum ÖKT werde in einer Zeit ausgesprochen, die von einer Vertrauenskrise geprägt sei, so das Papier mit Blick auf die gegenwärtige Finanzmarktkrise. Umso dringlicher müsse in München gefragt werden, «wie christliches Leben in der Welt und für die Welt gelingen kann». Bei der Frage nach den Maßstäben gelte es, das christliche Erbe einzubringen.

Der katholische ÖKT-Präsident Hans Joachim Meyer erklärte vor Journalisten, man habe das Thema Hoffnung mit gutem Grund gewählt. Die dramatische Zuspitzung in den vergangenen Wochen habe die Verantwortlichen darin bestätigt, beim Kirchentag über Fragen von Vertrauen und Hoffnung zu reden. Meyers evangelischer Amtskollege Eckhard Nagel, der zuvor massiv für den Schwerpunkt «Liebe» geworben hatte, betonte: «Wir wollen im Kontext der allgemeinen Verunsicherung aufzeigen, wo Halt ist.»

Der Ökumenische Kirchentag wird vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) veranstaltet. Die vier Leitthemen befassen sich mit Globalisierung, dem gesellschaftlichen und sozialen Wandel, der Bedeutung der Religion in der säkularen Gesellschaft sowie mit Glaube und Ökumene.
An dem zweitägigen Treffen in Neuendettelsau nahmen rund 45 Personen teil. In dem Gremium sind neben beiden großen Kirchen auch die Orthodoxie sowie die Freikirchen vertreten.

Der Kirchentag solle eine «Baustelle der Ökumene» werden, heißt es in der ÖKT-Erklärung weiter. Ziel bleibe die eucharistische Gemeinschaft. «Wir halten an dem Bemühen fest, die Gemeinschaft im Glauben so zu stärken, dass eines Tages das Ziel erreicht ist: die Gemeinschaft in Abendmahl und Eucharistie», so das Papier. Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT), Ellen Ueberschär, warnte vor zu großen ökumenischen Erwartungen. Der Kirchentag werde keine kirchenrechtlichen Probleme lösen, allerdings solle er die «ökumenische Gestimmtheit sichtbar machen und stärken».