Auch sind vier der fünf Bände einer Chronik des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert geborgen worden, wie ein Sprecher der Stadt Köln am Montag mitteilte. Ebenfalls aufgetaucht sind Akten des städtischen Wohnungsamts aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, diese seien allerdings fast völlig zerfetzt. Die Leiterin des Historischen Archivs, Bettina Schmidt-Czaia, hat Zweifel, ob diese Dokumente rekonstruierbar sind.
Die Mitarbeiter des Kölner Archivs und der mithelfenden Archive beschäftigen sich im Drei-Schichten-Betrieb mit der Bergung und Sortierung der Dokumente. Manche der Archivalien sind fast unbeschädigt, andere dagegen nahezu völlig zerstört. Sie werden nach den Kategorien Pergament oder Papier, nass oder trocken sortiert. Feuchte Dokumente müssen für mindestens zwei Jahre tiefgefroren werden, bevor ihre Rettung beginnen kann.
Kölns Feuerwehrchef Stephan Neuhoff hatte am Nachmittag betonte, dass es sich bei der Sicherstellung der Kulturgüter derzeit nur um eine "Notbergung" handeln könne. Erst wenn der zweite vermisste Hausbewohner gefunden wurde, könne anschließend mit einer konservatorisch begleiteten Bergung der verschütteten Archivgüter begonnen werden. Er rechnete damit, dass die Kölner Feuerwehr noch bis zu einem Jahr an der Unglücksstelle im Einsatz sein wird.
Handschrift von Albertus Magnus aus Kölner Archiv
Geborgen
Bei den Bergungsarbeiten am eingestürzten Kölner Stadtarchiv ist eine von zwei seltenen Handschriften des Theologen und Philosophen Albertus Magnus (ca. 1200-1280) gefunden worden.
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