Katholische Kirche würdigt Patriarchen als Mann der Ökumene

Abschied von Pavle I.

Die Katholische Kirche würdigt den am Samstag verstorbenen serbisch-orthodoxen Patriarch Pavle I. als Mann der Ökumene. Vatikansprecher Federico Lombardi bezeichnete Pavle I. als "großen Hirten". Erzbischof Zollitsch hob besonders dessen Engagement für den Frieden hervor.

 (DR)

Unvergessen, so Lombardi am Sonntagabend in einer ersten Reaktion, sei Pavles Einladung zu einem wichtigen katholisch-orthodoxen Dialogtreffen in Belgrad. Die gemeinsame Theologenkommission der orthodoxen Kirchen und des Heiligen Stuhls hatte nach sechsjähriger Unterbrechung im September
2006 erstmals wieder getagt.

Benedikt XVI. nehme Anteil an der Trauer der serbisch-orthodoxen Kirche und bete für den Verstorbenen, sagte Lombardi. Der Papst sei bereits am Samstag von Staatspräsident Boris Tadic bei einem Treffen im Vatikan über den ernsten Zustand Pavles unterrichtet worden. Tadic habe Benedikt XVI. um geistlichen Beistand gebeten. Eine offizielle Botschaft zum Tod des Patriarchen werde der Heilige Stuhl später verbreiten, kündigte Lombardi an.

Zollitsch würdigt Friedensbemühungen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat das Engagement des verstorbenen Patriarchen für den Frieden gewürdigt. In den schweren Jahren des Balkankonflikts habe sich Pavle wie kaum ein anderer für eine friedliche Lösung eingesetzt, so Zollitsch in einem Beileidsschreiben an den Bischof der serbisch-orthodoxen Diözese Mitteleuropas, Konstantin Dokic, vom Montag.

Wie kaum ein anderer habe der Verstorbene versucht, eine ganze Nation zusammenzuhalten. Seine Kirche habe er in einer Zeit des Umbruchs verantwortungsvoll und mit hoher Sensibilität geleitet.