Kirchen betonen zum Auftakt der Weltklimakonferenz Erwartungen

Hoffen auf den Ruck von Kopenhagen

In Kopenhagen hat heute die 15. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen begonnen. Im Vorfeld hatten die Kirchen ihre Erwartungen wiederholt. Papst Benedikt XVI. betonte neben der Verantwortung der großen Industrienationen die des Einzelnen. Die Deutsche Bischofskonferenz erhofft sich von dem Treffen in Schweden klare Zielvorgaben.

 (DR)

„Ich erwarte, dass nicht nur geredet wird, sondern dass wirklich konkrete Absprachen getroffen werden", erklärte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Hilfswerk Misereor.

Vor allem müssten die Industrieländer ihre Ziele für den Klimaschutz deutlich formulieren, forderte Thissen. Zwar hätten auch die Entwicklungsländer ihren Beitrag zu leisten, als Hauptverursacher der Schäden müssten aber die Industrienationen Vorreiter beim Klimaschutz sein. „Ich bin sicher, dass dann auch die Länder des Südens das Ihre tun, damit Klimakatastrophen aufgehalten werden", sagte der Erzbischof.

Auch Brot für die Welt und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) forderten konkrete Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. „Die Weltklimakonferenz in Kopenhagen muss eine neue wegweisende Klimaarchitektur für die Zeit ab 2013 beschließen", sagte Brot für die Welt-Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel in Stuttgart. Die Konferenz sei „eine der wichtigsten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges". EED-Vorstandsmitglied Rudolf Ficker ergänzte, die Hauptleidtragenden der globalen Erwärmung seien die Armen in den Ländern des Südens, obwohl sie selbst am wenigsten dazu beigetragen hätten.

„Gottes Gesetze für die Natur respektieren"
Papst Benedikt XVI. hat im Vorfeld des Klimagipfel in Kopenhagen alle Menschen zu einem maßvollen und verantwortungsvollen Lebensstil aufgerufen. Das gelte vor allem mit Blick auf die Armen und die künftigen Generationen, sagte er am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er erwarte sich von der Konferenz wirksame Maßnahmen zum Schutz der Schöpfung und zu einer solidarischen Entwicklung, die sich auf die Menschwürde gründeten und auf das Gemeinwohl ausgerichtet seien, sagte das Kirchenoberhaupt.

„Um der Konferenz einen vollen Erfolge zu garantieren, lade ich alle Menschen guten Willens ein, die von Gott in die Natur gelegten Gesetze zu respektieren und die moralische Dimension des menschlichen Lebens wiederzuentdecken", betonte der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz.

Der Vatikan ist bei der UNO-Konferenz mit einer sechs Mitglieder zählenden Delegation unter Leitung des vatikanischen UNO-Vertreters, Erzbischof Celestino Migliore, vertreten.

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