Nun auch Schulleiter des Ettaler Gymnasiums zurückgetreten

Neues Opfer, neuer Rücktritt

In Kloster Ettal gibt es einen weiteren Missbrauchsverdacht aus der jüngeren Vergangenheit. Er datiert von 2003 und wurde ebenfalls nicht dem Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese München-Freising gemeldet. Deshalb trat am Freitag auch der Prior der oberbayerischen Benediktinerabtei und Schulleiter des dortigen Gymnasiums, Pater Maurus Kraß (50), von beiden Ämtern zurück.

 (DR)

Bereits am Mittwoch hatte Abt Barnabas Bögle auf Druck der Erzdiözese sein Amt niedergelegt, nachdem er einen Verdacht 2005 nicht weitergeleitet und damit gegen seine Meldepflicht verstoßen hatte.

Das Erzbistum begrüßte den Schritt des Priors. «Wir danken Pater Maurus dafür, dass er die richtigen Konsequenzen aus den Versäumnissen zieht», erklärte Generalvikar Peter Beer. Zugleich baue die Erzdiözese auf seine Zusage, dass er für einen Neuanfang in der Abtei an der notwendigen Aufarbeitung der Vorwürfe und Vorfälle konstruktiv mitwirken wolle, so der Generalvikar. Die kommissarische Leitung des Gymnasiums übernimmt der stellvertretende Schulleiter Wolf Rall.

Am Donnerstagabend wurde über das Bayerische Fernsehen ein Brief des Elternbeirats des Ettaler Gymnasiums bekannt. Darin wird der Münchner Erzbischof Reinhard Marx aufgefordert, den Rücktritt von Abt Barnabas nicht anzunehmen.