Magee entschuldigte sich in einer am Mittwoch von der Irischen Bischofskonferenz veröffentlichten Stellungnahme bei Opfern sexuellen Missbrauchs. Er bitte diejenigen um Vergebung, die wegen Unterlassung oder Fehlern seinerseits gelitten hätten. Der Bischof bekräftigte, er übernehme die volle Verantwortung für das Missmanagement, das von einer unabhängigen Kinderschutzkommission kritisiert worden war. Zugleich bot er an, einer Untersuchungskommission der Regierung weiter zur Verfügung zu stehen.
Magee hatte dem Papst nach eigenen Angaben am 9. März 2009 seinen Rücktritt angeboten. Im gleichen Monat war ihm Erzbischof Dermot Clifford als Apostolischer Administrator zur Seite gestellt worden. Clifford rief zu weiteren Gebeten für Missbrauchsopfer auf.
Der irische Primas Kardinal Sean Brady dankte Magee für seine Arbeit, «besonders im Bereich der Liturgie». Seine Gedanken seien aber derzeit vor allem bei den Opfern und denen, die wütend und enttäuscht von der oft unzureichenden Reaktion von Kirchenführern seien, erklärte Brady.
Das Rücktrittsgesuch Magees wurde nach Vatikanangaben gemäß Kirchenrechtskanon 401 Paragraf 2 angenommen. Danach wird ein Bischof «nachdrücklich gebeten, den Amtsverzicht anzubieten», wenn er wegen angegriffener Gesundheit oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund nicht mehr in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen.
Die irische Kirche ist in den vergangenen Monaten von Missbrauchsskandalen eingeholt worden, die in die 1970er Jahre zurückreichen. Wegen der Krise trat Ende 2009 bereits Bischof Donal Brendan Murray von Limerick zurück. Weitere Bischöfe boten ihren Rücktritt an. Auch Brady geriet zuletzt unter Druck, weil er Missbrauchsfälle vertuscht haben soll.
Der am 24. September 1936 geborene Magee wurde 1962 zum Priester geweiht. Anschließend war er sechs Jahre lang Lehrer und Schulleiter in Nigeria. Danach kehrte er nach Rom zurück und arbeitete dort zunächst in der Missionskongregation. Vor seiner Bischofsernennung 1987 war der Saint-Patrick-Missionar Privatsekretär der drei Päpste Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II. Letzterer machte ihn bald nach seiner Wahl 1978 zum päpstlichen Zeremonienmeister.
Irischer Bischof wegen Missbrauchsskandal zurückgetreten
Mit der Bitte um Vergebung
Der irische Bischof John Magee von Clyone ist zurückgetreten. Papst Benedikt XVI. nahm den Rücktritt des 73-jährigen früheren Papstsekretärs am Mittwoch an, wie der Vatikan mitteilte. Magee war wegen des Umgangs mit Missbrauch in die Kritik geraten. In seinem Bistum sollen Informationen nur in sehr geringem Umfang an die Polizei weitergeleitet worden sein.
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