Priester und Laien in Augsburg fordern Konsequenzen nach Mixa-Rücktritt

Neuanfang erwünscht

Im Bistum Augsburg formieren sich Kräfte, die nach dem Rücktritt von Bischof Walter Mixa weitere Konsequenzen von der Diözesanleitung fordern. So müssten Personalentscheidungen aus Mixas Amtszeit "hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert werden". Unter Mixa sei es außerdem zu einer Spaltung der Diözese gekommen.

 (DR)

Die am Donnerstag in Landsberg veröffentlichte "Pfingsterklärung" sei am Montag bei einem Treffen von Priestern und Laien entstanden und bisher von mehr als 175 Personen unterschrieben worden, vor allem von Priestern und anderen hauptamtlichen Kirchenmitarbeitern, sagte der Diedorfer Pfarrer Hans Fischer.

Die Unterzeichner erwarten von der Bistumsleitung, dass sie mit Hilfe externer Fachleute analysiert, wie es unter Mixa zu einer Spaltung der Diözese habe kommen können. Dazu gehöre auch die Frage, wie Mixa "trotz der Warnungen vieler Verantwortungsträger Bischof von Augsburg und zuvor schon Bischof von Eichstätt geworden" sei. Die Einladung von Diözesanadministrator Weihbischof Josef Grünwald zum Dialog, zu Kritik und Ursachenforschung wird in der Erklärung begrüßt. Nun müssten deutliche Zeichen folgen.

"Wir haben zu viel Institution Kirche und zu wenig Jesus Christus"
Notwendig sei etwa eine breite Beteiligung der Gläubigen "auf dem Weg zur Ernennung eines neuen Bischofs", heißt es weiter in dem Text. Die Gremien der Laien sollten mehr Entscheidungskompetenzen erhalten. Das Pfingstfest ermutige dazu, Denk- und Handlungsmuster aus dem Geist Jesu zu erneuern. Die Autoren der Erklärung berufen sich auf ein Wort des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick: "Wir haben zu viel Institution Kirche und zu wenig Jesus Christus."

Das Papier wurde dem Diözesanadministrator am Donnerstag bei einer außerordentlichen Dekanekonferenz in Augsburg übergeben. Einige Pfarrer wollen es in den nächsten Tagen auch in ihren Gemeinden zur Unterschrift auslegen. Außerdem wird im Internet um Unterstützung der Anliegen geworben.