Sie hatten deshalb beantragt, das weitgehend leerstehende Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Am Wochenende hatte sich der Streit deutlich verschärft. Die "Anti-Defamation League" (ADL), ein führender jüdischer Bürgerrechtsverband, sprach sich am Samstag gegen den Bau aus. Das islamische Zentrum brächte den Familien der Opfer des Terroranschlags vom 9. September 2001 unnötigen Schmerz.
In der "New York Times" forderte ADL-Direktor Abraham Foxman, das Zentrum solle "eine Meile weiter weg" errichtet werden, denn der gegenwärtige Ort beleidige die Hinterbliebenen, und diese hätten ein Recht auf ihre Emotionen. Die ADL-Position stieß auf große Kritik bei dem interreligiösen Verband "Interfaith Alliance." Die ADL arbeite seit fast 100 Jahren gegen religiöse Diskriminierung, sagte der Vorsitzende der Interfaith Alliance, Welton Gaddy. Es enttäusche, dass die ADL eine andere Haltung einnehme.
Schon seit Wochen machen rechtsgerichtete und anti-muslimische Gruppierungen und einige Opferangehörige Stimmung gegen die muslimische "Provokation." Auch die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin und der frühere Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, hatten protestiert. Der Bau sei ein "aggressiver Akt", sagte Gingrich.
Bürgermeister begrüßt Entscheidung
Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg begrüßte die Entscheidung der städtischen Denkmalskommission, den Abriss des bestehenden Gebäudes zu erlauben. Es verstoße gegen amerikanische Werte, eine Glaubensgemeinschaft zu diskriminieren. Gegner des Zentrums haben mit Zivilklagen und Sitzblockaden gedroht.
Die Befürworter des Denkmalschutzes machten geltend, das betreffende Gebäude sei am 11. September schwer beschädigt worden. Das Fahrwerk eines der beiden entführten Flugzeuge sei auf das Gebäude gestürzt. Kommissionsmitglied Christopher Moore entgegnete in der "New York Post", dass Hunderte Gebäude beim Terrorangriff beschädigt worden seien. Das sei kein Kriterium für Denkmalschutz.
Das islamische Zentrum ist ein Projekt des New Yorker Imams Feisal Abdul Rauf. Er will nach eigenen Worten dem "moderaten Islam" eine Stimme geben. In der Einrichtung soll es Konferenzräume, Büros, einen Gebetsraum, Kunstgalerien, einen Veranstaltungssaal für 500 Besucher und ein Schwimmbad geben.
Islamisches Kulturzentrum am "Ground Zero"
Wichtige Hürde genommen
Die Pläne für das umstrittene islamische Zentrum nahe "Ground Zero" in New York haben eine wichtige Hürde genommen. Die Stadt erlaubt den Abriss eines auf dem Baugrund stehenden Gebäudes. Gegner der Pläne wollten genau das verhindern.
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