Die ehemalige Landesbischöfin wird bald in Bochum lehren und forschen

Prof. Käßmann

Margot Käßmann kommt in den "Pott": Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland wird ab 2011 Gastprofessorin im Ruhrgebiet. Ein Jahr lang wird sie an der Ruhr-Universität Bochum auf dem Gebiet der Ökumene und Sozialethik lehren und forschen.

 (DR)

Die Universität bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit". Käßmann werde als erste Wissenschaftlerin eine neu eingerichtete Gastprofessur besetzen, die nach dem Bochumer Kunsthistoriker Max Imdahl (1925-1988) benannt ist. Sie habe beispielhaft zum Wissenstransfer theologischer Theorie in die Öffentlichkeit beigetragen und sei daher für die Gastprofessur hervorragend qualifiziert, erklärte Uni-Rektor Elmar Weiler in Bochum.

Die 52-Jährige hatte 1989 an der Ruhr-Universität ihren Doktortitel erworben. Vor ihrem Antritt als Gastprofessorin in Bochum unterrichtet sie vier Monate an der Emory University in Atlanta (USA). Käßmann war im Februar als EKD-Ratsvorsitzende und Bischöfin der Hannoverschen Landeskirche zurückgetreten, nachdem sie betrunken Auto gefahren und von der Polizei gestoppt worden war.

"Nie von Fachgrenzen einschränken lassen"
Nach Angaben der Ruhr-Universität solle die neue Gastprofessur Persönlichkeiten, die sich um die Einheit von Wissen und Gesellschaft verdient gemacht haben, einen akademischen Wirkungsraum bieten. Wie schon der Namensgeber der Professur, so habe sich auch Käßmann "nie von Fachgrenzen einschränken lassen, sondern sich mit verschiedensten Themen befasst und immer wieder in überzeugender Weise unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen verbunden und auf aktuelle, die Gesellschaft bewegende Fragestellungen bezogen".

Die Max Imdahl-Gastprofessur ist benannt nach dem ersten Ordinarius für Kunstgeschichte der Ruhr-Universität. Die Professur wird ab 2011 jährlich für sechs Monate bis ein Jahr vom Rektorat der Universität im Benehmen mit dem Senat verliehen. Die oder der jeweilige Lehrende wird eine öffentliche "Max Imdahl-Vorlesung" halten und weitere Lehrveranstaltungen durchführen. Studierende der Ruhr-Universität sollen so die Möglichkeit erhalten, herausragenden Persönlichkeiten der Zeit zu begegnen, teilte die Hochschule mit.