Papst äußert sich besorgt über die Lage der Christen in China

"Besonders schwierige Momente"

Papst Benedikt XVI. ist besorgt über die Lage von chinesischen Christen. Die Kirche in dem Land erlebe "derzeit besonders schwierige Momente". Nach der Generalaudienz traf der Papst Opfer des Terroranschlags in Bagdad.

 (DR)

Der Papst rief alle Gläubigen zum Gebet für die Kirche in China auf. Besonders verwies er auf die chinesischen Bischöfe, damit sie mit Mut ihren Glauben und ihre Hoffnung bezeugten, sagte Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am Mittwoch in der vatikanischen Audienzhalle. Vor zehn Tagen war es zu einer nicht genehmigten Bischofsweihe in China gekommen. Benedikt XVI. äußerte die Hoffnung, dass alle Katholiken des Landes eines Tages eine "authentische christliche Existenz" in Gemeinschaft mit der universalen Kirche leben können.



Behörden zwangen Bischöfe zur Teilnahme an der Weihe

Der Vatikan hatte von den chinesischen Behörden durchgesetzte Bischofsweihe von Giuseppe Guao Jincai am 20. November zum Oberhirten von Chengde entschieden verurteilt. Diese unerlaubte Zeremonie sei eine "schmerzhafte Wunde für die kirchliche Gemeinschaft und ein schwerer Verstoß gegen die Kirchendisziplin", hieß es anschließend in einer Vatikanerklärung. Besonders kritisierte der Vatikan, dass die Behörden einige Bischöfe zur Teilnahme an der Weihe gezwungen hatten. Beobachter werten den Vorgang als Rückschlag für die Bemühungen des Vatikan um eine Normalisierung der Beziehungen zur Volksrepublik China, die Benedikt XVI. mit einem offenen Brief vom Sommer 2007 eingeleitet hatte.

Papst traf 26 Opfer des Terroranschlags

Nach der Generalaudienz hat der Papst einige der Christen getroffen, die bei einem Terroranschlag auf eine Kirche in Bagdad verletzt worden waren. Bei der Begegnung waren 26 wieder genesene Iraker und ihre Begleiter. Der vatikanische Innenminister, Erzbischof Fernando Filoni, hatte die Gruppe bereits vor zwei Wochen in der römischen Gemelli-Klinik besucht.





Italien hatte kurz nach dem Anschlag einige der Opfer aufgenommen und sich um die medizinische Versorgung gekümmert. Am 31. Oktober hatten mutmaßliche islamistische Terroristen in der syrisch-katholischen Kirche 120 Menschen als Geiseln genommen. Während Sicherheitskräfte das Gotteshaus erstürmten, wurden 58 Menschen getötet.