Hoffen auf ein Ende der Ausschreitungen in Nahost

Die Gewaltspirale dreht sich

Hilfsorganisationen appellieren an die Bundesregierung, sich für einen Stopp der Gewalt in Israel und den palästinensischen Gebieten einzusetzen. Die Bundesregierung müsse alles daran legen, die Spirale der Gewalt zwischen Israel und militanten Gruppen im Gazastreifen zu beenden, erklärte das Hilfswerk "Brot für die Welt".

 (DR)

"Vereinfachende und einseitige Schuldzuweisungen sind in dieser komplexen Lage fehl am Platz", erklärte Claudia Warning, Vorstand von "Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst". Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) solle, statt voreilig die Verantwortung für die Eskalation einer Partei zuzuschreiben, seinen Einfluss für ein Ende der Gewalt auf beiden Seiten nutzen.



Westerwelle hatte die radikalislamische Hamas für die Gewalt im Gazastreifen verantwortlich gemacht und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Zugleich rief er beide Seiten zu Deeskalation auf.



Ein erneuter Krieg mit hunderten zivilen Toten müsse unbedingt vermieden werden, sagte Warning hinzu: "Unter allen Umständen müssen beide Parteien das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte einhalten. Wir erwarten, dass die Bundesregierung dies von Palästinensern und Israelis einfordert."



Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hat seine Hoffnung auf ein Ende der aktuellen Gewalt in Israel zum Ausdruck gebracht. Präsident Dieter Graumann wünschte allen Menschen in der Region, "dass der Weg zum Frieden von der Hamas und dem Iran nun nicht vollends und vorschnell vernichtet wird". Diese "haben das Recht auf ein Leben in Frieden und in Sicherheit."



Graumann: "In diesen schweren Tagen sind unsere Gedanken und Gebete bei den Menschen in Israel. Der ständige Raketenhagel durch die Terrororganisation Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung muss jetzt endlich ein Ende haben." Bisher sei dieser "tagtägliche Terror, ausgeführt durch die diktatorische, brutale Terrorfiliale des Irans im Gaza, von der Weltöffentlichkeit viel zu oft ignoriert und stillschweigend hingenommen" worden, fügte er hinzu. Durch den Raketenangriff auf Tel Aviv habe die Bedrohung eine neue Dimension angenommen.



Israel habe wie jeder Staat der Welt das Recht auf Selbstverteidigung, betonte Graumann: "Wir unterstützen daher ausdrücklich Israels Recht und Pflicht, die eigenen Menschen vor den böswilligen, fortgesetzten Angriffen der Terroristen zu schützen." Zugleich wünschte sich der Zentralrats-Präsident eine faire Berichterstattung in den Medien.



Israel beschießt seit Mittwoch Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mit dem Ziel, die fortdauernden Raketen- und Mörserattacken von Hamas und anderen militanten Islamisten aus dem Gazastreifen zu stoppen