Wer nicht wisse, woher er komme, habe auch keine Zukunft, und gerade Christen hätten eine Orientierung für die Zukunft nötig, so der Kardinal am Freitagnachmittag. Das Museum in den Räumlichkeiten des deutschen Gästehospizes Paulushaus in Jerusalem zeigt neben den Tempelmodellen des deutschen Missionars Conrad Schick zahlreiche Exponate aus verschiedenen Sammlungen und dokumentiert die Geschichte des DVHL seit 1855.
Die Ausstellungsräume im Keller des Paulushauses beherbergten bis Anfang der 1990er Jahre ein Museum mit mehr als 500 Tierpräparaten aus dem Heiligen Land. Die jetzige Neueröffnung des Museums wurde unter anderem vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt.
Herzstück der Ausstellung sind zwei restaurierte Tempelberg-Modelle des schwäbischen Missionars Conrad Schick aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Daneben informiert die Ausstellung über das Leben und Wirken Schicks, der 1846 als Mitglied der Baseler Pilgermission Sankt Chrischona nach Jerusalem kam. Er unterhielt Kontakte zu den Vertretern aller Religionen und entwarf unter anderem das heute ultraorthodoxe jüdische Stadtviertel Mea Schearim. Im Auftrag der palästinensischen Antikenbehörde erforschte und vermaß er die Ausgrabungen unter dem Tempelberg. Die beweglichen Modelle, die er aufgrund seiner Forschungen etwa vom Tempel des Herodes entwarf, gelten heute als wissenschaftlich überholt.