Der riesige blaue Schlafwagen hat eine bewegte Zeit hinter sich. Früher transportierte er Fahrgäste der Deutschen Bahn kreuz und quer durch Europa. Heute ist er ausrangiert. Zum Übernachten kann man ihn allerdings immer noch nutzen. Denn er steht heute im Basecamp, dem ersten Wohnwagen-Hostel in Deutschland. Betreiber ist der Bonner Hotelier Michael Schlößer. Auf seinem Grundstück stand eine riesige alte Lagerhalle – da kam ihm die Idee, daraus ein Hostel zu machen und Zimmer in die Halle zu stellen, erzählt Thomas Lenz, der zum Team des BaseCamps gehört.
"Und Zimmer reinstellen heißt Wohnwagen kaufen. Und dann sind die gekauft worden…überwiegend in Holland wie es das Klischee will, aber auch in Rumänien und Tschechien zwei, drei. Die sind alle aus den 50er, 60er Jahren, also historische Wohnwagen, keine neuen. Alle auch nicht mehr verkehrstauglich."
Dafür aber umso schöner hergerichtet. Darum hat sich die Designerin Marion Seul gekümmert. Jedem einzelnen Wagen hat sie ein Motto gegeben und ihn dann restauriert und gestaltet. Einer ihrer Lieblingswagen ist der "Rockabilly", erzählt sie.
"Der ist aus den 50er Jahren, allein die Form von diesem Wagen der spricht für sich, der ist original aus den 50er Jahren. Hat natürlich durch seine Chromleisten und seine Verzierungen und durch seine geschwungene Form so was von nem Cadillac und da war es ganz klar, dass das ein 50er Jahre Rockabilly-Wagen wird. So ist er dann auch ausgestattet innen und außen."
Bis jetzt buchen vor allem junge Leute das BaseCamp. An diesem Wochenende ist eine Gruppe Studenten aus der Schweiz angereist. Sie alle wohnen im Schlafwaggon. Der bietet zwar nicht besonders viel Komfort, aber die Studenten sind sowieso die meiste vor der Halle, wo es einen Imbisswagen und einen Biergarten gibt.
22 Euro kostet eine Nacht im Schlaf-Waggon, die Übernachtung im Wohnwagen gibt es ab 54 Euro. Immer inklusive Frühstück.