Das Leben des Angelo Giuseppe Roncalli/Johannes XXIII.

Bauernsohn - Schlitzohr - Konzilspapst

Die wichtigsten Stationen im Leben des Italieners Angelo Giuseppe Roncalli, der Papst Johannes XXIII. wurde

Papst Johannes XXIII. bei einer Ansprache im Rahmen des Konzils (KNA)
Papst Johannes XXIII. bei einer Ansprache im Rahmen des Konzils / ( KNA )

24. November 1881: Angelo Giuseppe Roncalli wird als Sohn einer armen Bauernfamilie im lombardischen Dorf Sotto del Monte, Provinz Bergamo, geboren. Seine Mutter und sein Großonkel Zaverio befördern seine Schulkarriere, die allerdings viele, vor allem materielle, Hindernisse zu überwinden hat.

1901: Militärdienst

1904: Doktor der Theologie und Priesterweihe

1905: Bischofssekretär in Bergamo

1915: Militärseelsorger im Ersten Weltkrieg

1925: Apostolischer Visitator in Bulgarien im Rang eines Erzbischofs. Bischofsweihe. In Bulgarien erste Erfahrungen mit Blick auf die Notwendigkeit einer ökumenischen Verständigung

1935: Apostolischer Administrator für die Türkei und Griechenland mit Sitz in Istanbul. Diplomatisches und seelsorgerisches Wirken zwischen den Fronten. Rettung zahlreicher Juden

1945: "Schwarze Soutane mit weißer Weste": Nuntius in Frankreich. Aufarbeitung kirchlicher Kollaboration mit dem Vichy-Regime. Auseinandersetzung mit dem französischen Phänomen der Arbeiterpriester

1953: Patriarch von Venedig und Kardinal

Oktober 1958: Wahl zum Papst

Januar 1959: Ankündigung eines allgemeinen, "ökumenischen" Konzils, dem ersten seit 90 Jahren. Als ein Ziel formuliert Johannes XXIII. auch die Überwindung der Kirchenspaltung zwischen den Konfessionen.

1961: Sozialenzyklika "Mater et magistra"

1962: September: Ärzte stellen einen inoperablen Magentumor fest.

Oktober: Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Vermittlung in der sogenannten Kuba-Krise zwischen der Sowjetunion und den USA

April 1963: Friedensenzyklika "Pacem in terris"

Ende Mai: Die Verkündung einer neuntägigen "Ruhepause" für den kranken Papst schreckt die internationale Öffentlichkeit auf.

Zehntausende auf dem Petersplatz und über die Medien weltweit Millionen Menschen nehmen Anteil am Todeskampf des Papstes.

3. Juni: Am Abend des Pfingstmontags stirbt Johannes XXIII. Am 21. Juni wird sein Wunschnachfolger, der Mailänder Kardinal Giovanni Battista Montini, zum Papst gewählt. Als Paul VI. (1963-1978) führt er das Konzil im Sinne Roncallis weiter.

1965 Dezember: Das Zweite Vatikanische Konzil endet nach der Vierten Sitzungsperiode. Es verändert das Gesicht der katholischen Kirche stärker als jede andere Kirchenversammlung seit dem Konzil von Trient (1545-1563).

2000: Papst Johannes XXIII. wird gemeinsam mit dem ihm theologisch sehr verschiedenen Pius IX. (1846-1878) seliggesprochen - offenbar ein innerkirchlicher Kompromiss.

2012/13: Der 50. Jahrestag der Konzilseröffnung und die Papstwahl des volkstümlichen Argentiniers Franziskus rücken auch den "papa buono" Roncalli wieder stärker ins Blickfeld.

5. Juli 2013: Papst Franziskus gibt Grünes Licht für die Heiligsprechung von Johannes XXIII.

30. September 2013: Im Konsistorium der in Rom versammelten Kardinäle setzt Franziskus den Termin für die Heiligsprechung fest.


Quelle:
KNA