Papst Franziskus hat 150.000 US-Dollar (112.000 Euro) für Katastrophenhilfe nach dem Taifun "Haiyan" gespendet. Das Geld werde über den päpstlichen Rat für humanitäre Hilfe "Cor Unum" an die katholische Kirche auf den Philippinen weitergeleitet, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Mit der Spende bekunde Franziskus zugleich "geistliche Nähe und väterliche Ermutigung".
Unterdessen rief der philippinische Präsident Benigno Aquino am Montag den nationalen Notstand aus. Dieser Schritt war zuletzt am 7. Dezember 2012 nach dem Taifun "Pablo" sowie am 20. Dezember 2011 nach dem Tropensturm "Sendong" erfolgt. Mit der Ausrufung des Notstands sind Preiserhöhungen für Lebensmittel und bestimmte Güter des täglichen Bedarfs sowie Medizin und Treibstoffe verboten. Zugleich verpflichtet sich die Regierung zu zinsfreien Darlehen für Katastrophenopfer.
Als Soforthilfe für die betroffenen Regionen stellte Aquino laut einer Pressemitteilung vom Montag weitere 19 Millionen Euro bereit.
Für Wiederaufbauhilfe könne der Staat auf insgesamt 323 Millionen Euro aus Nothilfe-Fonds und Reserven zurückgreifen. Vorrangig sei die Verteilung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten in den am schwersten betroffenen Gebieten, so Aquino. "Mein Appell an Sie alle ist: Die Ruhe zu bewahren, zu beten, zu kooperieren und einander zu helfen. Das ist das, was uns aus dieser Katastrophe wieder aufhilft", sagte der Präsident.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung warnte am Montag, Katastrophen wie die auf den Philippinen könnten sich in Zukunft wiederholen. Der Taifun "Haiyan" sei "wahrscheinlich der stärkste Tropensturm, der seit Beginn der Beobachtungen auf Land traf", teilte das Institut mit. "Solche Stürme sind in den letzten drei Jahrzehnten häufiger geworden, und Klimamodelle lassen eine weitere Verstärkung für die Zukunft erwarten", erklärte der Forschungsbereichsleiter "Erdsystemanalyse", Stefan Rahmstorf.
Die globale Erwärmung verschlimmere durch höhere Verdunstungsraten zudem die Folgen wie extreme Regenfälle während der Tropenstürme. Dadurch könne es vermehrt zu Überschwemmungen und Erdrutschen sowie zu Sturmfluten an den Küsten kommen, so das Klimainstitut.