Jugendliche kommen in Straßburg zusammen

Wunden heilen, Solidarität leben

Den Zusammenhalt in Europa stärken - das soll das Taizé-Jugendtreffen in Straßburg bringen. Und natürlich den Glauben stärken: "Jugendliche suchen spirituelle Nahrung", meint der Leiter der Gemeinschaft, Frere Alois.

 (DR)

Zum Taize-Jugendtreffen kommen ab Samstag mehr als 20.000 junge Christen aus ganz Europa nach Straßburg. Das erstmals in Straßburg und der Ortenau grenzüberschreitend organisierte Gebetstreffen will ein gerechteres, solidarischeres Europa voranbringen. In Grenzen überwindender Freundschaft könnten die Christen einen "Beitrag zur Heilung der Wunden der Menschheit" leisten, sagte der Leiter der Taize-Gemeinschaft, Frere Alois. Das Treffen wolle Solidarität befördern, die niemanden ausschließt, "weder einen einzelnen noch ein ganzes Volk".

In einer Grußbotschaft äußerte Papst Franziskus die Hoffnung, dass durch den Glauben "der Geist des Friedens und der Versöhnung des Evangeliums"aufleuchte. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Teilnehmer auf, sich für das "gemeinsame Ziel des Friedens, der Entwicklung und der Menschenrechte" einzusetzen.

Aufbruchstimmung neu beleben

Alois hofft auch auf Impulse für Solidarität und Zusammenhalt in Europa. Das Jugendtreffen wolle zu einer neuen Aufbruchstimmung beitragen, sagte er dem "Badischen Tagblatt": "Nach dem Mauerfall in Berlin herrschte eine Aufbruchstimmung. Diese Begeisterung ist inzwischen eingeschlafen, wir wollen sie neu beleben."

Alois betonte, Jugendlichen falle es in der immer komplizierteren säkularen Gesellschaft schwer zu glauben. Daher sei es wichtig, die existenziellen Fragen von jungen Menschen ernst zu nehmen. "Jugendliche suchen spirituelle Nahrung", so der Prior.

Von Samstag bis 1. Januar kommen die jungen Christen täglich zu Gebeten im Straßburger Münster und in den Messehallen der Europastadt zusammen. Vormittags ist ein dezentrales Programm in den gastgebenden Kirchengemeinden auf beiden Rheinseiten vorgesehen.

Höhepunkt ist eine alternative Silvester-Feier

Geplant ist auch eine Debatte mit EU-Parlamentariern im Europaparlament und ein Gespräch mit Richtern des europäischen Menschenrechtsgerichtshofs. Auch die Erzbischöfe Robert Zollitsch aus Freiburg und Jean-Pierre Grallet aus Straßburg sowie der Karlsruher Bischof Ulrich Fischer wollen sich beteiligen. Höhepunkt des Treffens ist die Feier eines alternativen Jahreswechsels.

Bekannt ist die Taize-Spiritualität für ihren einfachen Lebensstil und meditative, eingängige Gesänge. Die Mönchsgemeinschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem religiösen Anziehungspunkt für Jugendliche aus ganz Europa entwickelt. Gegründet wurde sie von dem Schweizer Roger Schutz. Nach dessen Tod leitet seit 2005 der aus Stuttgart stammende Bruder Alois die Gemeinschaft. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an.

domradio.de überträgt die Lichterfeiern aus Straßburg:

  • Samstag, 28.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Sonntag, 29.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Montag, 30.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Dienstag, 31.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Im Radio senden wir die Lichterfeiern am Samstag, 28.12., und am Montag, 30.12., ab 22 Uhr


Nacht der Lichter (KNA)
Nacht der Lichter / ( KNA )
Quelle:
KNA