Papst benennt 16 neue Kardinäle - unter ihnen Erzbischof Müller

Neuer deutscher Kardinal

Papst Franziskus nimmt 16 neue Mitglieder ins Kardinalskollegium auf. Unter ihnen ist auch der deutsche Erzbischof Gerhard Ludwig Müller (66), Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation.

Papst Franziskus und Erzbischof Müller (dpa)
Papst Franziskus und Erzbischof Müller / ( dpa )

Papst Franziskus will den Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, gemeinsam mit 18 weiteren kirchlichen Würdenträgern in den Kardinalsrang erheben. Der Pontifex gab die Liste der künftigen Purpurtäger am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom bekannt.

Wie erwartet wird Franziskus demnach bei dem für den 22. Februar geplanten Konsistorium neben Müller überdies den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin, den Generalsekretär der Bischofssynode, Lorenzo Baldisseri sowie den Präfekten der Kleruskongregation, Beniamino Stella, in den Kardinalsrang erheben.

Insgesamt 16 der neuen Purpurträger sind unter 80 Jahre alt und könnten damit bei einem Konklave einen neuen Papst wählen. Darunter sind nur zwei Europäer: Der Erzbischof von Westminster und Vorsitzende der katholischen Bischöfe von England und Wales, Vincent Nichols.

Ferner berief der Papst mit den Erzbischöfen von Rio de Janeiro, Buenos Aires, Santiago de Chile und Managua vier Lateinamerikaner in das oberste Gremium der katholischen Kirche. Aus Afrika stammen zwei neue Kardinäle, die Erzbischöfe der Hauptstädte von Burkina Faso und Elfenbeinküste. Je einen weiteren Kardinal ernannte Franziskus aus Kanada, Südkorea, Philippinen und Haiti.

Franziskus führt auch die Tradition weiter, verdiente Kirchenmännern über 80 Jahren in den Kardinalsstand zu erheben. Zusätzlich zu den ernannten 16 werden drei weitere Erzbischöfe den Kardinalspurpur erhalten.

Zollitsch gratuliert künftigem Kardinal Müller

Die deutschen Bischöfe haben Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller (66) zu seiner am Sonntag angekündigten Kardinalsernennung gratuliert. In einem Schreiben des Bischofskonferenz-Vorsitzenden Erzbischof Robert Zollitsch an den früheren Bischof von Regensburg heißt es: "Deine Erhebung in den Kardinalsstand hat sicherlich ihren ersten Bezugspunkt in Deinem hohen Amt als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Sie ist aber auch eine persönliche Auszeichnung, mit der Dein Wirken als Theologe gewürdigt wird." Zollitschs Schreiben wurde unmittelbar nach Bekanntgabe der Namen von 19 künftigen Kardinälen durch Papst Franziskus in Bonn veröffentlicht.

Weiter heißt es darin, bei den notwendigen Diskussionen in der Theologie gehe es immer um eines: "Es ist unser gemeinsames Anliegen, den Glauben zu verkünden und die Theologie so zu vermitteln, dass sie den Glauben stärkt und aufbaut", so Zollitsch. Müllers langjährige Verantwortung als Dogmatik- Professor und seine mehr als 400 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zeigten seine Schaffenskraft und sein reiches theologisches Wissen.

Damit gibt es ab Ende Februar zehn deutsche Kardinäle. Die bislang neun deutschen Kardinäle sind: Karl Josef Becker (85), Walter Brandmüller (85), Paul Josef Cordes (79), Walter Kasper (80), Karl Lehmann (77), Reinhard Marx (60), Joachim Meisner (80), Friedrich Wetter (85) und Rainer Maria Woelki (57).

Die Namen der neuen Kardinäle

Pietro Parolin, Titularerzbischof von Acquapendente, Staatssekretär.
Lorenzo Baldisseri, Titularerzbischof von Diocleziana, Generalsekretär der Bischofssynode.
Gerhard Ludwig Műller, Erzbischof emeritierter Bischof von Regensburg, Präfekt der Glaubenskongregation.
Beniamino Stella, Titularerzbischof von Midila, Prefetto der Kleruskongregation.
Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster (Großbritannien).
Leopoldo José Brenes Solórzano, Erzbischof von Managua (Nicaragua).
Gérald Cyprien Lacroix, Erzbischof von Québec (Kanada).
Jean-Pierre Kutwa, Arcivescovo di Abidjan (Costa d’Avorio).
Orani João Tempesta, O.Cist., Erzbischof von Rio de Janeiro (Brasilien).
Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia-Città della Pieve (Italien).
Mario Aurelio Poli, Erzbischof von Buenos Aires (Argentinien).
Andrew Yeom Soo jung, Erzbischof von Seoul (Korea).
Ricardo Ezzati Andrello, S.D.B., Erzbischof von Santiago de Chile (Chile).
Philippe Nakellentuba Ouédraogo, Erzbischof von Ouagadougou (Burkina Faso).
Orlando B. Quevedo, O.M.I., Erzbischof von Cotabato (Philippinen).
Mons. Chibly Langlois, Erzbischof von Les Cayes (Haïti).

Außerdem ernannte der Papst einige emeritierte Bischöfe zu Kadinälen, die sich “durch ihren Dienst am Heiligen Stuhl oder der Kirche ausgezeichnet haben":

Loris Francesco Capovilla, Titularerzbischof von Mesembria. (Früherer Privatsekretär von Johannes XXIII.)
Fernando Sebastián Aguilar, C.M.F., em. Erzbischof von Pamplona.
Kelvin Edward Felix, em. Erzbischof von Castries.


Quelle:
KNA , rv