14. Solidaritätstreffen mit Christen im Nahen Osten

Internationale Bischofsgruppe besucht Gaza

13 katholische Bischöfe aus neun Ländern besuchen den Gazastreifen. Bei dem Solidaritätstreffen mit Christen im Nahen Osten vertritt der Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz die Deutsche Bischofskonferenz.

Besuch der internationalen Bischöfe in Rafah (KNA)
Besuch der internationalen Bischöfe in Rafah / ( KNA )

Mit einem zweitägigen Besuch im Gazastreifen hat ein Solidaritätstreffen von internationalen Bischöfen mit Christen im Nahen Osten begonnen. An der traditionellen Reise zum Jahresbeginn in Israel und den Palästinensergebieten nehmen 13 katholische Bischöfe aus neun Ländern teil. Die deutsche Bischofskonferenz wird vertreten durch den Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Naher und Mittlerer Osten" in der Kommission Weltkirche. Gastgeber des bis Donnerstag dauernden Treffens ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal.

Treffen mit dem griechisch-orthodoxen Bischof von Gaza

Zum Beginn feierten die Bischöfe am Sonntag einen Gottesdienst in der katholischen Pfarrei von Gaza. Auf dem Programm standen ferner ein Treffen mit dem griechisch-orthodoxen Bischof von Gaza, Alexis, Besuche in kirchlichen Sozialprojekten und eine Ortsbegehung nahe der ägyptischen Grenze bei Rafah. Mit dem Besuch in Gaza wollen die Bischöfe die Situation der dort lebenden Christen besser kennenlernen.

Bischof Alexis sagte bei der Begegnung, die schwierige Lage im Gazastreifen treffe Christen wie Muslime gleichermaßen. Die Menschen litten unter der israelischen Abriegelung. Besonders für gut ausgebildete junge Menschen gebe es in Gaza aufgrund fehlender Arbeitsplätze und einer schlechten Wirtschaftslage keine Perspektiven. "Gaza ist ein kleines Land und ein großes Gefängnis", sagte Bischof Alexis.

"Doppelte Ausweglosigkeit"

Weihbischof Renz äußerte sich betroffen und ratlos über die Situation in Gaza. "In Gaza herrscht eine doppelte Ausweglosigkeit: Die Menschen können das Land nicht verlassen, dazu kommt die wirtschaftliche Misere, die vor allem für die Jungen Perspektivlosigkeit bedeutet", sagte Renz. Trotzdem besäßen die Christen dort eine "positive Ausstrahlung". Renz kündigte an, um mehr Verständnis für die Lage der Christen in Gaza werben und sich für finanzielle Hilfe einsetzen zu wollen.

Die internationale Bischofsreise in den Nahen Osten findet zum 14. Mal statt. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr unter anderem eine Begegnung mit Lehrenden und Studierenden an der katholischen Universität Bethlehem sowie politische Gespräche mit Vertretern der israelischen Regierung und der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Mit einem Gebet an der israelischen Sperranlage zu den Palästinensergebieten wollen die Bischöfe auf die humanitären Probleme des Konflikts hinweisen. An dem Treffen nehmen Bischöfe unter anderem aus Südafrika, Frankreich, Kanada, Irland, Großbritannien, den USA und Polen teil.


Quelle:
KNA