Spekulationen und Dementi zum Bistum Limburg

"Wir haben ja einen Bischof"

Das Nachrichtenmagazin "Focus" hat abenteuerliche Gerüchte über die Zukunft des Bistums Limburg veröffentlicht. Stephan Schnelle, Pressesprecher des Bistums Limburg, im domradio.de-Interview über die Spekulationen.

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (dpa)
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst / ( dpa )

domradio.de: Ihr Bistum hat mitgeteilt, dass der Prüfbericht noch nicht vorliegt und das kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen werde weitergeführt. Mit anderen Worten, eigentlich gibt es gar nichts Neues, oder?

Schnelle: Genau, das ist richtig. Es gibt noch keinen fertigen Bericht und deswegen sind auch keine Inhalte bekannt. 

domradio.de: Der "Focus" will ja jetzt aus Quellen im Vatikan gehört haben, dass entweder Ihr Bistum aufgelöst wird oder ein Administrator für den Bischofssitz ernannt wird. Wie sehr ärgern Sie sich über solche Gerüchte?

Schnelle: Also für mich ist das eine Zeitungsente. Mich ärgert das persönlich weniger, aber es sorgt natürlich für Verunsicherung bei vielen Gläubigen, die sich mit viel Herzblut und viel Engagement für ihre Pfarreien vor Ort und für die Pastoral im Bistum einsetzen. Und von daher sind uns diese Überlegungen total unbekannt, das Bistum aufzulösen oder wieder einzugliedern in die Ursprungsbistümer. Also, alles reine, wilde Spekulation.

domradio.de: Jetzt ist es so, dass dann die Bischofskonferenz und auch Ihr Bistum reagiert hat und gesagt hat, im Februar soll der Prüfbericht fertig sein. Wie wird es dann weitergehen?

Schnelle: Ich denke mal, der Vorsitzende der Prüfungskommission wird den Bericht an den Erzbischof Zollitsch weitergeben. Und wie das Prozedere dann weiter aussieht, das liegt bei der Bischofskonferenz und bei der Prüfkommission und beim Vorsitzenden.

domradio.de: Jetzt ist es so, dass Bischof Tebartz-van Elst sich bereits seit Ende Oktober für unbestimmte Zeit außerhalb des Bistums aufhält. Das hat der Papst so beschlossen. Die Verwaltung des Bistums hat Generalvikar Wolfgang Rösch übernommen. Wie erleben Sie im Moment die Atmosphäre im Bistum? Das ist ja schon im Moment in so einer Art Schwebezustand, oder?

Schnelle: Naja, es ist eine offene Situation. Aber es gibt vielerorts, und auch in der Verwaltung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Arbeit machen, die versuchen, mit dieser offenen Situation unaufgeregt und reif umzugehen und an einem konstruktiven Miteinander auch arbeiten. Vor Ort in den Pfarreien geht die pastorale Arbeit auch weiter. Das kirchliche Leben findet weiter statt. Wir sind in allen Bereichen handlungsfähig, auch wenn wir gerade mit einem Bischof leben, der außerhalb der Diözese ist. Wir haben ja einen Bischof, das muss man immer auch klar vor Augen führen. Wir sind kein Bistum ohne Leitung.

Das Gespräch führte Mathias Peter.


Zankapfel: Limburger Domberg (dpa)
Zankapfel: Limburger Domberg / ( dpa )
Quelle:
DR