Bischof Tebartz-van Elst häufiger in Limburg

"Weder im Exil noch in der Verbannung"

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hält sich wieder regelmäßig in seinem Bistum auf. Entsprechende Berichte bestätigte Bistumssprecher Stephan Schnelle am Sonntag. Das sei schließlich nicht verboten, so Schnelle.

Bischofshaus in Limburg (dpa)
Bischofshaus in Limburg / ( dpa )

Der unter anderem wegen seiner Amtsführung und wegen der Kosten für ein Bauprojekt auf dem Limburger Domberg in der Kritik stehende Bischof sei "aus persönlichen Gründen" hin und wieder kurz in Limburg. Dies sei aber nicht verboten oder ehrenrührig, da er "weder im Exil noch in der Verbannung" lebe, auch wenn ihm der Papst Ende Oktober für unbestimmte Zeit eine Auszeit außerhalb seines Bistums gewährt habe.

Die FAS berichtet weiter, dass Tebartz-van Elst dem neuen Generalvikar Wolfgang Rösch, der die laufende Verwaltung des Bistums während der Abwesenheit des Bischofs leitet, im Hintergrund Weisungen erteile. Dazu sagte Schnelle der KNA, dass Rösch natürlich im Kontakt mit dem Bischof stehe, aber "allein und ausschließlich" dem Vatikan informations- und rechenschaftspflichtig sei.

Riebel: Im Dunkeln gelassen

Außerdem kritisiert Jochen Riebel, eines von drei Mitgliedern des Vermögensverwaltungsrats im Bistum Limburg, in einem Interview in der FAS erneut den Bischof. Tebartz-van Elst habe die wahren Baukosten von mindestens 31 Millionen Euro für seinen Bischofssitz und das neue Diözesanzentrum lange gekannt, aber dem Vermögensverwaltungsrat verschwiegen: "Über fast zwei Jahre hat man uns im Dunkeln gelassen, regelwidrig Aufträge vergeben und Kredite aufgenommen. Obwohl bereits 2011 eine präzise Kostenschätzung in den Händen des Bischofs gewesen ist - wie wir aus den Akten wissen."

Zu diesen Vorwürfen könne sich das Bistum derzeit nicht äußern, betonte Sprecher Schnelle. Hier vertraue man der Arbeit der von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzten Prüfkommission und warte deren Ergebnisse ab. Das aus fünf Mitgliedern bestehende Gremium arbeitet unter Vorsitz des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe und will seinen Bericht über die Vorwürfe zum Bauprojekt auf dem Limburger Domberg im Laufe des Monats Februar abschließen.

CDU-Politiker Riebel, der zeitweilig Chef der hessischen Staatskanzlei war, hatte den Bischof bereits mehrfach scharf kritisiert. Zugleich wird ihm und den beiden anderen Mitgliedern des Vermögensverwaltungsrats aber auch immer wieder vorgeworfen, sie hätten früher von den hohen Baukosten wissen und auf die Kostenbremse treten müssen.


Quelle:
KNA