Papst-Botschaft zum Weltjugendtag

"Schwimmt gegen den Strom des Konsums!"

Papst Franziskus hat die Jugend der Welt aufgefordert, sich dem herrschenden Konsumdenken zu widersetzen. In seiner Botschaft zum Weltjugendtag schreibt er ""Habt den Mut, gegen den Strom zu schwimmen! Habt den Mut zum wahren Glück!"

Papst Franziskus im Krankenhaus "Sao Francisco de Assis na Providencia" (dpa)
Papst Franziskus im Krankenhaus "Sao Francisco de Assis na Providencia" / ( dpa )

Statt Geld und Erfolg zu vergötzen, sollten die Jugendlichen der Botschaft Jesu in ihrem Leben den ersten Platz einräumen, so Franziksus weiter: "Sagt 'Nein' zur Kultur des Provisorischen, der Oberflächlichkeit und der Aussonderung. Das Treffen am 13. April steht unter dem Thema: "Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich."

"Es ist sehr traurig, eine satte, aber schwache Jugend zu sehen", so Franziskus weiter. "Die Jugendlichen, die Christus wählen, sind stark, sie nähren sich von seinem Wort und stopfen sich nicht voll mit anderen Dingen!" Die Verabsolutierung von Erfolg, Vergnügen und Besitz beschere zwar Momente des Rausches; das Gefühl der Befriedigung sei jedoch trügerisch. Jugendliche würden zu Sklaven ihrer Unzufriedenheit und fühlten sich gedrängt, immer noch mehr zu suchen.

Einfachheit und Solidarität

Der Weg Jesu sei allerdings kein einfacher, räumt Franziskus ein; der Zeitgeist stehe ihm entgegen. In der Logik der Welt gälten jene, die Jesus preist, als "Verlierer" und schwache Gestalten. Dagegen zeige Jesus mit seiner Botschaft der Einfachheit und Solidarität den Weg zu einem glücklichen und sinnerfüllten Leben.

Zur Vorbereitung auf den internationalen Weltjugendtag 2016 will der Papst in den kommenden zweieinhalb Jahren drei Seligpreisungen aus der Bergpredigt aus dem Matthäus-Evangelium in den Mittelpunkt stellen. In diesem Jahr lautet die erste: "Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich." 2015 reflektiert Franziskus über: "Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen." 2016 ist sein Thema: "Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden."

Geist der Habgier

Die Jugendlichen müssten den Geist der Habgier und des erst vergötterten, dann verschwendeten Geldes überwinden, schreibt der Papst. "Es geht darum, die Wesentlichkeit zu suchen, zu lernen, viel Überflüssiges und Unnötiges, das uns erstickt, abzulegen." Das Gebot der Armut betrifft nach den Worten des Papstes auch die Kirche, die das Evangelium zu verkünden habe. "Die evangelische Armut ist eine Grundvoraussetzung, damit das Reich Gottes sich ausbreitet", betont Franziskus.

"Wir müssen lernen, den Armen nahe zu sein", schreibt der Papst weiter. "Nehmen wir den Mund nicht voll mit schönen Worten über die Armen! Gehen wir auf sie zu, sehen wir ihnen in die Augen, hören wir ihnen zu". Die Armen seien eine konkrete Gelegenheit, Jesus selbst zu begegnen, so Franziskus weiter.

Zudem könnten die Jugendlichen von ihnen lernen, dass der Wert eines Menschen nicht nach seinem Besitz bemessen werde und auch der Besitzlose immer seine Würde behalte. Der heilige Franziskus von Assisi verkörpere das Beispiel der Nachfolge Jesu durch die Liebe zu den Armen.

Die Weltjugendtage 2014 und 2015 werden jeweils auf diözesaner Ebene ausgerichtet. In der Regel alle drei Jahre gibt es ein internationales Großtreffen. Im Juli 2016 findet es im polnischen Krakau statt.

 

Papst Franziskus beim WJT in RIo / © Agenzia Romano Siciliani/S/Crist (KNA)
Papst Franziskus beim WJT in RIo / © Agenzia Romano Siciliani/S/Crist ( KNA )
Quelle:
KNA