Erstmals "Kölner Valentinstage" für Neu- und Altverliebte

"Ich + Du = Wir"

Am 14. Februar ist Valentinstag - viele Geschäftszweige machen damit guten Umsatz. Doch das Erzbistum Köln will jetzt den Blick weglenken vom Kommerz hin zu Liebe und Partnerschaft. Und hat dazu erstmals die "Kölner Valentinstage" ins Leben gerufen.

Verliebtes Paar (dpa)
Verliebtes Paar / ( dpa )

Um den 14. Februar blüht bei Blumen-, Parfum- und Pralinenhändlern traditionell das Geschäft. Schließlich schreit der Valentinstag förmlich nach (handfesten) Liebesbeweisen. "Dabei war Valentin ein Heiliger, und zwar der Schutzpatron der Liebenden", gibt Martin Bartsch von der Katholischen Ehepastoral im Stadtdekanat Köln zu bedenken. Daher will das Erzbistum Köln jetzt den Blick weglenken vom Kommerz hin zu Liebe und Partnerschaft. Und hat dazu erstmals die "Kölner Valentinstage" ins Leben gerufen.

"Liebestour" und Kochabend

So gibt es zwischen dem kommenden Wochenende und dem 15. Februar gut ein Dutzend Veranstaltungen: Von der "spirituellen Lesehilfe" für das berühmte Hohelied der Liebe aus dem Alten Testament über den Paar-Kochabend "Liebe geht durch den Magen", eine kunsthistorische Spurensuche nach Paaren im Kölner Dom mit dem Titel "Amor, Caritas und Sponsa Christi" bis hin zur "Liebestour" durch Köln und schließlich dem "GPS-Liebespfad". 

Zünftig im Brauhaus

Bei dieser eigens für den Anlass entwickelten Rallye müssen die Paare zwölf Aufgaben lösen und besuchen unter anderem die "Fruchtbarkeitssäule" am Rheinufer, wo sie laut Bartsch ein kleines Ritual erwartet. "Es gibt eigens Damen- und Herrenaufgaben", berichtet der Pastoralreferent. "Und am Ende müssen sie ein Cache für die Partnerschaft finden." Außerdem können Verliebte ganz zünftig im Brauhaus am Dom einen Kölschen Liederabend oder ein romantisches Candle-Light-Dinner erleben.

Gottesdienste und Paarsegnungen

Freilich umfassen die "Kölner Valentinstage" auch Gottesdienste und Paarsegnungen, etwa am Dreikönigsschrein im Dom und in anderen Kirchen. "Es sind aber nicht nur fromme Katholiken eingeladen", betont Initiator Bartsch. Gottesdienste für Paare am Valentinstag gibt es in der Domstadt schon seit Jahren, und der Zulauf ist bei weitem nicht nur geprägt von klassischen Kirchgängern, weiß der Theologe.

Offen für Homosexuelle

Kaum eine andere Stadt scheint so geeignet, die Liebe zu feiern, wie Köln. War die Metropole doch 2008 Deutschlands erste Stadt, in der sich die Tradition der "Liebesschlösser" an Brücken durchsetzte. So wird die Hohenzollernbrücke auch eine Station des GPS-Liebespfads sein, verrät Bartsch. Köln ist aber auch bekannt für seine Homosexuellenszene. Und auch gleichgeschlechtliche Paare sind willkommen bei den "Kölner Valentinstagen". Bartsch: "Wir laden bewusst offen ein." 

Die Liebe feiern

Ihm sei bewusst, dass manche im Erzbistum "vielleicht nervös werden bei dieser Frage. Aber es geht darum, die Liebe zu feiern, die Liebe zu leben." Natürlich werde es kirchenrechtlich schwierig, homosexuelle Paare zu segnen, da dies mit einem Sakrament verwechselt werden könnte, was die katholische Kirche ausschließt. Doch genieße die Veranstaltungsreihe eine hohe Akzeptanz seitens des Erzbistums, so der Theologe.

Therapeutische Angebote

Insgesamt geht es den Initiatoren nicht nur darum, Alt- und Neuverliebten ein paar bunte Abende zu bieten, sondern zu zeigen, dass Kirche auch da ist, wenn's mal hakt in der Beziehung. So weist das Programmheft unter dem Titel "Ich + Du = Wir" ganz diskret auf die vielfältigen therapeutischen und spirituellen Angebote der katholischen Ehe- und Familienpastoral in Stadt und Erzbistum Köln hin.

Fair gehandelte Give-Aways

Damit genügend Besucher bei den "Kölner Valentinstagen" anbeißen, gibt es am 14. Februar eine kleine Werbeaktion auf der Domplatte:
Dann werden rund 3.000 Karten mit der Aufschrift "Zum Valentinstag. Für süße Momente zu zweit", versehen mit knallbunten Herzen, verteilt. Erst beim Aufklappen wird durch einen kleinen Text über den heiligen Valentin und die Einladung zu Gottesdiensten deutlich, dass es sich um ein Give-Away der Kirche handelt. Denn auch hier dienen zwei Schokoladentäfelchen als Lockvogel - aber immerhin fair gehandelt und aus "Bio-Vollmilch".


Quelle:
KNA