Nach einem Bericht des britischen Senders BBC trieben Bewaffnete am Wochenende Bewohner eines Dorfes im nordöstlichen Bundesstaat Borno zusammen und erschossen sie. Die nigerianische Armee bestätigte den Angriff. Auch weitere Dörfer sollen attackiert worden sein. Ein Senator des Bundesstaates Borno bezichtigte Anhänger der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram der Tat.
Die Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida kämpft seit mehr als vier Jahren gegen die nigerianische Regierung und ist für ihre brutale Gewalt auch gegen Zivilisten berüchtigt. Allein seit Januar sollen die Islamisten mehr als 330 Menschen getötet haben.
Neue Fluchtwelle
Die Armee geht seit Monaten verstärkt gegen Boko Haram vor und verhängte im Mai vergangenen Jahres den Ausnahmezustand über die Region Borno. Kritiker der Regierung halten diese Strategie für gescheitert.
Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" erklärte am Sonntag, das massive Vorgehen von Armee und Polizei habe zu noch mehr Gewalt geführt. Die Angriffe am Wochenende seien möglicherweise die Vergeltung für einen Luftangriff der Armee Mitte vergangener Woche auf ein Ausbildungslager der Boko Haram. Im Anschluss an die Überfälle vom Wochenende sind nach Angaben der "Gesellschaft für bedrohte Völker" mehr als 10.000 Menschen aus der Region geflohen.