Nur Kirchenrecht betroffen

Zeitung: Limburger Bischof strafrechtlich nicht schuldig

Laut "Welt am Sonntag" hat der Limburger Bischof Tebartz-van Elst beim Bau des Diözesanzentrums nicht gegen staatliche Gesetze verstoßen. Der kirchliche Prüfbericht ist bisher allerdings noch nicht veröffentlicht worden.

Bischof Tebartz-van Elst (dpa)
Bischof Tebartz-van Elst / ( dpa )

Die Vorwürfe gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst mit Blick auf den Bau des neuen Limburger Diözesanzentrums sind laut einem Zeitungsbericht strafrechtlich nicht relevant. "Es ist ausschließlich das Kirchenrecht betroffen", zitiert die "Welt am Sonntag" einen Verfasser des bislang unveröffentlichten kirchlichen Prüfberichts, der nicht namentlich genannt werden will. In dem Bericht zu den Baukostensteigerungen seien keine Verstöße gegen staatliche Gesetze oder Vorschriften nachgewiesen. Nun sei ein Kirchenrechtler damit beauftragt zu überprüfen, ob der Bischof richtig gehandelt habe.

Kommission prüft Finanzierung des Bauprojekts

Tebartz-van Elst geriet wegen seiner Amtsführung und wegen der sich auf mindestens 31 Millionen Euro belaufenden Baukosten in die Kritik.
Seit Ende Oktober 2013 hält er sich aufgrund einer Entscheidung des Papstes für unbestimmte Zeit außerhalb seines Bistums auf. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte eine aus fünf Theologen, Bau-, Finanz- und Rechtsfachleuten bestehende Kommission unter Leitung des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe eingesetzt, um die Finanzierung des Bauprojekts, die Kostenentwicklung und die Entscheidungswege überprüfen zu lassen.

Keine Entscheidung vor dem 10. März

Der Bericht liegt dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, seit Freitag vor. Er werde ihn nun intensiv studieren und mit Rom das Weitere absprechen, erklärte Zollitsch. Er schloss aus, dass es in Rom noch vor Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz am 10. März zu einer Entscheidung in Sachen des Limburger Bischofs kommen werde. 

Keine Bewertung, nur Fakten

Laut "Welt am Sonntag" enthält der Bericht nach Aussagen mehrerer Verfasser keine Bewertungen, sondern besteht nur aus Fakten und der Darstellung von Abläufen. Es habe keinerlei Unstimmigkeiten unter den Prüfern gegeben. "Die Sachargumente sprechen nicht für Tebartz-van Elst, aber auch nicht für das Domkapitel, das mitverantwortlich ist", zitierte das Blatt seinen Informanten. 

"Der Bischof hat gelogen"

In der "Welt am Sonntag" erhob Hessens Ex-Staatsminister Jochen Riebel (CDU), der dem Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls in Limburg angehört, neue Vorwürfe gegen den Limburger Bischof. Er behauptete, von Tebartz-van Elst belogen worden zu sein bei der Frage, wie viele Antiquitäten und künstlerische Figuren für das Diözesanzentrum angeschafft worden seien. "Tebartz-van Elst hat mir in einem Vier-Augen-Gespräch hoch und heilig versprochen, dass alle Figuren, die dort aufgestellt sind, aus dem Fundus stammen. Das war gelogen", zitierte das Blatt Riebel. "Lediglich zwei der Figuren sind aus dem Fundus, alle anderen wurden
angeschafft."


Quelle:
KNA