Bischof Hofmann leitet die Liturgiekommission

"Es liegen große Herausforderungen vor uns"

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann ist neue Vorsitzende der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Im domradio.de-Interview spricht er über seinen Vorgänger Kardinal Meisner und die anstehenden Aufgaben.

Bischof Friedhelm Hofmann (DR)
Bischof Friedhelm Hofmann / ( DR )

domradio.de: Bischof Hofmann, Sie sind der neue Vorsitzende der Liturgiekommission. Sie waren prädestiniert für diese Aufgabe, denn Sie hatten ja ganz entscheidenden Anteil an der Entwicklung des neuen Gotteslobes.

Bischof Hofmann: Ich bin schon seit meiner Bischofsweihe in dieser Kommission tätig, schon über 20 Jahre. Ich habe also schon einen Einblick in all die anstehenden Aufgaben, die zu lösen sind. Mit dem Gotteslob, an dem ich ja 12 Jahre gearbeitet habe, habe ich schon ein Projekt vorgestellt, das Zustimmung findet. Von daher hat man vielleicht gedacht, ich könnte das die nächsten Jahre weitermachen.

domradio.de: Welche Aufgaben stehen denn nun an?

Bischof Hofmann: Es gibt noch einige große Projekte, die nicht fertig sind. Das sind z.B. die Messbuchrevision und die Übersetzung der Bibel. Es ist aber auch die Frage, wie wir Gottesdienste gestalten, wenn wir daran denken, dass es immer weniger Priester und immer mehr Wortgottesdienste, Wortgottesfeiern gibt. Dazu muss einiges gesagt und angeschafft werden. Ich glaube, es liegen große Herausforderungen vor uns.

domradio.de: Sie übernehmen den Vorsitz von Kardinal Meisner.

Er hat in dieser Zeit vieles auf die Beine gestellt! Es gab auch unruhige Zeiten und Änderungen in der Liturgie. Er war der Fels in der Brandung. Er hat immer wieder gesehen, dass er seine guten Connections nach Rom einsetzen konnte um unsere Fragen hier hin Deutschland zu lösen.

domradio.de: Kardinal Marx ist der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Ich denke, er hat enorm viele Aufgaben und auch internationale Verpflichtungen. Ich weiß nicht, wie er das alles in seinem großen Bistum schaffen will. Er ist ja auch nur ein Mensch, und jeder hat nur die Kräfte, die er einsetzen kann. Es sicherlich eine schwere Belastung für ihn.

Das Interview führte Martin Korden.


Quelle:
DR