UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Mord an dem niederländischen Jesuiten Frans Van der Lugt (75) im syrischen Homs als "unmenschlichen Akt der Gewalt" verurteilt. Der seit Jahrzehnten in der Stadt tätige Ordensmann niederländischen Jesuitenpaters sei "inmitten der Belagerung und wachsender Schwierigkeiten heldenhaft an der Seite der syrischen Bevölkerung geblieben", heißt es in einer am Montagabend (Ortszeit) in New York veröffentlichten Erklärung.
Verschleppt, geschlagen, erschossen
Zugleich forderte Ban Ki Moon die Konfliktparteien in Syrien auf, Zivilisten besser zu schützen, unabhängig von ihrer Religion und ihrer ethnischen Zugehörigkeit.
Van der Lugt war am Montagmorgen in der belagerten Stadt von Bewaffneten verschleppt, geschlagen und mit zwei Kopfschüssen getötet worden. Die Hintergründe und Motive für die Bluttat liegen weiter im Dunkeln. Van der Lugt hatte sich während der Belagerung darum bemüht, Wasser und Lebensmittel in die Stadt zu bringen. Von den ursprünglich
60.000 Christen in der mittelsyrischen Stadt sollen heute dort nur noch 66 leben. Unbestätigt blieb, dass der Niederländer zwischen den in der Stadt eingeschlossenen Rebellen und der belagernden Armee vermittelt habe.
Den Schmerz geteilt
Die Jesuitenniederlassung von Homs sei in den vergangenen zwei Jahren zum Zufluchtsort für viele Menschen geworden, die ihre durch die Bombardierungen zerstörten Häuser verlassen mussten, meldete der Pressedienst Asianews. Van der Lugt, der seit 1966 in Syrien lebte, habe sich trotz der prekären Lage geweigert, Homs zu verlassen. Er wolle den Schmerz und die Schwierigkeiten mit ihnen teilen, erklärte der Geistliche noch vor wenigen Wochen in einem Interview. Der Jesuit habe sich nicht an der von den Vereinten Nationen vor wenigen Wochen ermöglichten Ausreise von 1.400 Menschen aus der Stadt beteiligen wollen, so Asianews.