Das Evangelium ist nach den Worten des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen keine Geschichte der Vergangenheit. Es sei vielmehr eine lebendige, gegenwärtige Offenbarung, in der Jesus gleichsam zum Zeitgenossen werde. Das Evangelium mache uns darauf aufmerksam, was sich heute zwischen ihm und den Gläubigen ereigne, schreibt der Bischof von Fulda in einem Gastbeitrag zu Palmsonntag auf dem Internetportal "katholisch.de".
Die Feigen, die Ausreißer und die Henker
Die Passion Jesu Christi setze im Jahr 2014 die gleichen Rollen und die gleichen Mitspieler ein wie damals, so der Bischof: Es gebe immer die Gleichgültigen und Feigen, "die sich nicht rühren, solange nur die anderen geschlagen werden", die Ausreißer und Untertaucher, die Menschen in den schwierigen Momenten leugnen, und die Henker, "wichtigtuerisch und kläglich".
Wichtig sei, seine Haltung gegenüber anderen Menschen zu reflektieren. Durch Erkenntnis komme der Mensch zur persönlichen Läuterung und Buße. So werde ihm im Dunkel des Karfreitags die "Erwartung" des österlichen Lichtes geschenkt.