Das 2007 fertiggestellte Museum Kolumba wurde über den Trümmern der kriegszerstörten Kirche Sankt Kolumba errichtet und übernimmt den historischen Grundriss der Vorgängerkirche. Auf 1.600 Quadratmetern und in 22 Sälen werden Werke von der Antike bis zur Gegenwart präsentiert. Zu den zentralen Arbeiten gehören Stefan Lochners "Madonna mit dem Veilchen" und die Blattgold-Wand "Bürgerliche Tragödie" von Jannis Kounellis von 1975.
Bei der Feier in den Kolumba-Räumen erhielt das Museum Folkwang in Essen für die Schau "Kairo - Offene Stadt" die Auszeichnung Ausstellung des Jahres 2013. Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach wurde für die Präsentation "Lonelyfingers-Konversationsstücke" geehrt, die zur besonderen Ausstellung des Jahres gekürt wurde. Die Auszeichnung wird von der deutschen Sektion des internationalen Verbandes der Kunstkritiker vergeben.
Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln und wird kuratiert von Stefan Kraus, Marc Steinmann, Ulrike Surmann und Barbara von Flüe.
Ein individuelles Museumskonzept wird durch die Auszeichnung gewürdigt
“Mit allen am Projekt Beteiligten freuen wir uns sehr über diese unerwartete Auszeichnung“, sagte Kolumba-Direktor Dr. Stefan Kraus. “Sie bestätigt ein individuelles Museumskonzept, das mit seltener Kontinuität seit Anfang der neunziger Jahre unter dem Titel ‘Museum der Nachdenklichkeit‘ vom Kuratorenteam unter der Leitung von Joachim M. Plotzek entwickelt wurde. Es lieferte ab 1997 die Grundlage für die Bauplanung durch Peter Zumthor, dessen vielfach ausgezeichneter Neubau im September 2007 als Dreiklang von Ort, Architektur und Sammlung eingeweiht werden konnte.“ Mit dem Architekten und seinen Mitarbeitern sei eine Detailarbeit gelungen, die bei allen Fragestellungen das ästhetische Erlebnis des Kunstwerkes und die Atmosphäre des Museums in den Mittelpunkt stellt.
“Wir freuen uns, dass die Begründung auch den bislang weniger beachteten Sammlungsaufbau würdigt, der sich seit 1990 weitgehend unabhängig vom Kunstmarkt vollzogen hat“, so Kraus weiter. Die hierin erreichte Qualität gelang dank zahlreicher Schenkungen und der finanziellen Förderung durch private und öffentliche Hände.“ Durch die Auszeichnung sehen wir eine Museumsarbeit gewürdigt, die durch die Konzentration auf den Ort und auf die Werke der eigenen Sammlung Wege kultureller Nachhaltigkeit aufzeigt, die jenseits des Eventmarketings möglich und notwendig sind.“
Eine Auszeichnung auch für das Erzbistum Köln
Schließlich gelte die Auszeichnung dem Erzbistum Köln, das bei der Planung seines Kunstmuseums nicht auf den schnellen Erfolg gesetzt, sondern die Vision der Kuratoren und Architekten mitgetragen hat, hebt Kraus hervor und betont: “Die Auszeichnung treibt uns dazu an, den Künstlern zu folgen, um existentielle Fragen, die in Kunst geborgen sind, bewusst zu machen, um Kolumba in jedem Jahr neu zu erfinden, als selbstverständlichen Ort für die Menschen und die Kunst.“