Bischöfe und Laien ringen um Haltung zu "Donum Vitae"

Heißes Eisen glüht wieder

In Regensburg ringen Bischöfe und Laien erneut um die kirchlich nicht anerkannte Schwangerenkonfliktberatung "Donum Vitae". Laut Kardinal Marx gibt es keine Möglichkeit zu einer "Übernahme in das kirchliche Programm".

Kardinal Marx (KNA)
Kardinal Marx / ( KNA )

Zugleich betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Mitarbeiter von "Donum Vitae" dürften nicht aus der Kirche ausgegrenzt werden. Es helfe wenig weiter, die Diskussion für andere Zwecke zu instrumentalisieren.

Erstmals Veranstaltung mit "Donum Vitae" bei Katholikentag

Ähnlich äußerte sich der gastgebende Bischof Rudolf Voderholzer. Es gebe ein gemeinsames Ziel: "Wir sind uns in der Sorge um das Leben einig." Er habe sich deswegen dafür ausgesprochen, erstmals eine Veranstaltung mit dem Verein im Rahmen des offiziellen Katholikentagsprogramms "zu dulden". Er sei froh, "dass es uns gelungen ist, dass wir dieses Forum gemeinsam veranstalten". Der Verein leiste zweifellos in einigen Bereichen gute Arbeit. Allerdings blieben Differenzen in einigen Aspekten.

"Donum Vitae" wurde 1999 von Katholiken gegründet, nachdem die Kirche in Deutschland auf Weisung von Papst Johannes Paul II. aus dem staatlichen System der Konfliktberatung ausgestiegen war. Nach Überzeugung der Kirchenleitung verdunkelt der Beratungsschein, der Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung ist, das kirchliche Zeugnis für den Lebensschutz. Seither werden in kirchlichen Stellen keine Beratungsscheine mehr ausgegeben, anders als bei "Donum Vitae".

Am Dienstag hatte die "Donum Vitae"-Vorsitzende Rita Waschbüsch die Bischöfe aufgefordert, ihre Haltung zu ihrer Organisation zu überprüfen. "Der Katholikentag ist ein besonderer Anlass, noch einmal darüber nachzudenken, ob der kirchliche Abgrenzungsbeschluss der Bischofskonferenz von 2006 wirklich zukunftsfähig ist", sagte Waschbüsch.

Glück: Schmerzende Wunde

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sprach von einer "schmerzenden Wunde". Es gehe nicht darum, dass die Kirche in die Trägerschaft von "Donum Vitae" zurückkehre, sondern darum, den Abgrenzungsbeschluss von 2006 zu präzisieren. Der Rechtsform nach stehe der Verein außerhalb der Kirche. Das treffe aber nicht für die dort tätigen Mitarbeiter zu.

Diese hätten indes den Eindruck, ihre Überzeugungen beim Lebensschutz würden von kirchlicher Seite immer wieder in Frage gestellt.

Die Diskussion war für Freitag, den 30.05. 14.00-15.30 Uhr geplant. Das Impulsreferat wollte Caritas-Präsident Peter Neher halten. Als Diskussionsteilnehmer waren der Moraltheologe P. Josef Schuster SJ, der Sozialethiker Manfred Spieker und Doris Schiller von donum vitae vorgesehen.


Quelle:
KNA