Er hoffe auf "heitere und ruhige Spiele", die von gegenseitigem Respekt und "Brüderlichkeit unter den Männern und Frauen der einen Menschheitsfamilie" getragen seien, heißt es in einer Video-Botschaft zur Eröffnung der Weltmeisterschaft, deren Text der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Dazu gehöre auch eine klare Absage an jede Form von Rassismus und Intoleranz sowie Egoismus, mahnte Franziskus. "Der Sport ist die Schule des Friedens, er bringt uns bei, den Frieden zu errichten.“
"Das Geheimnis des Sieges auf dem Spielfeld wie im Alltagsleben besteht darin, dass ich meinen Mannschaftkollegen, aber auch meinen Gegner respektiere", so Franziskus weiter. "Denn niemand siegt allein, weder im Sport noch im Leben!" Zwar gewinne am Ende der WM nur eine Mannschaft den Pokal. "Aber wenn wir diese Lektion des Sports lernen, werden wir letztlich alle Sieger sein", hob der Papst hervor. Kein Teilnehmer dürfe sich isolieren oder sich ausgeschlossen fühlen.
Franziskus würdigte in seiner am Mittwoch im brasilianischen Fernsehen ausgestrahlten Botschaft den Sport als Instrument, um Werte zu vermitteln, die das menschliche Wohl und den Aufbau einer friedlicheren Gesellschaft förderten. Dazu zählten Fairness, Beharrlichkeit und Ausdauer, Freundschaft, Anteilnahme und Solidarität. So könne der Sport eine "Schule zur Bildung einer Kultur der Begegnung" sein und Harmonie und Frieden unter den Völkern bringen. Individualismus hingegen behindere nicht nur im Sport die Chancen auf einen Sieg der Mannschaft. Er schade im Alltagsleben auch der Gesellschaft, so Franziskus.
Der aus Argentinien stammende Papst kommt selbst nicht der Einladung zum WM-Auftaktspiel Brasilien gegen Kroatien in São Paulo nach. Ein Schreiben von Papst Franziskus soll vor Beginn des Spiels vom Kapitän der brasilianischen Mannschaft verlesen werden.