Papst zu Katholiken und Orthodoxen

Mit Dialog und Zusammenarbeit zu ökumenischer Einheit

Beim Besuch einer hochrangigen Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel bei Papst Franziskus rief dieser am Samstag die getrennten Christen zu einem vertrauensvollen und mutigen theologischen Dialog auf.

Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus I. (dpa)
Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus I. / ( dpa )

Papst Franziskus hat Katholiken und Orthodoxe zu engerer Zusammenarbeit sowie zu einem vertrauensvollen und mutigen theologischen Dialog aufgerufen. Beim Besuch einer hochrangigen Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel rief er am Samstag die getrennten Christen auf, gemeinsam den Weg zur vollen Einheit zu gehen. Die Delegation unter Leitung von Metropolit Ioannis Zizioulas von Pergamon nimmt am Sonntag an den Feierlichkeiten zum römischen Patronatsfest Peter und Paul im Vatikan teil. Dieser Besuch wie umgekehrt die Entsendung einer Vatikan-Delegation zum orthodoxen Andreas-Fest Ende November nach Istanbul ist seit über 40 Jahren fester Bestandteil der ökumenischen Beziehungen.

Nicht nur akademische Übungen

Der theologische Austausch über das Verständnis vom Papst-Primat, über Synodalität, über die Gemeinschaft in der Universalkirche und über das Amt des Bischofs von Rom seien nicht nur akademische Übungen, sagte Franziskus. Es sei auch kein einfacher Disput über unvereinbare Positionen. Vielmehr komme es auf eine ehrliche, von Glauben, Hoffnung und Liebe getragene theologische Reflexion an. Die Einheit der Christen sei letztlich ein Geschenk Gottes, betonte der Papst. "Wir müssen uns dem Wirken des Heiligen Geistes mit Mut und Zuversicht öffnen". Verstärkt werde der ökumenische Geist auch durch das Martyrium vieler Christen, die für ihren Glauben ihr Leben gelassen und damit eine "Ökumene des Blutes" bezeugt hätten.

Dank für die Pilgerreise nach Jerusalem

Ausführlich dankte der Papst, dem eine leichte Erkältung anzumerken war, in seiner Ansprache für die gemeinsame Pilgerreise Mitte Mai mit Patriarch Bartholomaios I. nach Jerusalem. "Ich betrachte es als besonderes Geschenk Gottes, dass wir diese heiligsten Orte gemeinsam verehren und zum Gebet an der Stätte des Grabes Christi zusammenkommen konnten, dort, wo man das Fundament unserer Hoffnung mit Händen greifen kann". Ein Ergebnis dieser Visite sei dann gewesen, dass er und Bartholomaios I. gemeinsam mit den Präsidenten Israels und der Palästinenser, Schimon Peres und Mahmud Abbas, zu einem Friedenstreffen im Vatikan zusammengekommen seien. Dies sei der ideelle Abschluss der Pilgerreise ins Heilige Land gewesen, hob Franziskus hervor.


Franziskus und Bartholomäus (dpa)
Franziskus und Bartholomäus / ( dpa )
Quelle:
KNA