Bischofshaus wird für Kardinal Woelki hergerichtet

Verkleinert und saniert

Erzbischof Rainer Kardinal Woelki wird in Köln wie seine Vorgänger im Erzbischöflichen Haus in der Kölner Innenstadt wohnen. Zurzeit wird das Haus grundlegend renoviert.

Bischofshaus wird für Kardinal Woelki hergerichtet (dpa)
Bischofshaus wird für Kardinal Woelki hergerichtet / ( dpa )

Seit dem Einzug von Joachim Kardinal Meisner im Jahr 1989 hatte es im Erzbischöflichen Haus außer Schönheitsreparaturen keine Instandhaltungs­maßnahmen gegeben. Deshalb steht nun eine Grundrenovierung an, bei der auch die Haustechnik auf den aktuellen und vor allem energiesparenden Stand gesetzt wird.

Da Kardinal Woelki anders als seine Vorgänger keinen erzbischöflichen Kaplan als Sekretär mehr haben wird und seinen Haushalt weitgehend selbstständig führt, habe er den Zuschnitt der Privatwohnung des Erzbischofs verkleinern lassen, sagte der Finanzdirektor des Erzbistums, Hermann Josef Schon, am Mittwoch vor Journalisten in Köln. Die Wohnung werde von ehemals 260 auf einen abgeschlossenen Bereich von 160 qm reduziert. Auf der gleichen Etage sei zudem ein Arbeitszimmer (37 qm) über das Treppenhaus zugänglich.

Woelki richte seine Drei-Zimmer-Wohnung plus Arbeitszimmer ganz nach eigenem Geschmack ein, sagte der Leiter der Bauabteilung Achim Schmitz. Die Küche habe er bereits bestellt, die meisten Möbel werde er von Berlin mitbringen und bei Bedarf ergänzen. Sein Badezimmer habe eine "ganz gewöhnliche» Ausstattung mit einer eher kleinen, weißen Badewanne, berichtete der Architekt. Woelki zahlt laut Schon keine Miete, versteuert aber deren Gegenwert.

Auch in Berlin, wo Woelki in einer Dachwohnung im Stadtteil Wedding wohnte, verzichtete er auf Hausangestellte. Zunächst hatte er bei seinem Amtsantritt vor dreieinhalb Jahren einen Kaplan als Sekretär von Kardinal Georg Sterzinsky übernommen, sagte der Sprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner, auf Anfrage. Später standen ihm stattdessen eine Sekretärin, ein Referent und eine Büroleiterin zur Seite. Diese wird Woelki nach Köln mitbringen, sagte Heckeley. Die Büroleiterin ziehe mit ihrer Familie von der Spree an den Rhein. Die Aufgaben eines Zeremoniars werde wie auch zuvor in Berlin zumeist Woelkis Fahrer übernehmen.

Neue Wohnungen

Frühere Gäste-, Schwestern- und Wirtschaftsräume werden nun in Köln zu einer 4-Zimmer-Wohnung mit 149 qm Wohnfläche zusammengelegt. Aus der ehemaligen Kaplans­wohnung sowie zwei weiteren Gästezimmern entsteht eine 2-Zimmer-Woh­nung von 88 qm. Drei andere Gästezimmer könnten zu einem späteren Zeitpunkt zu einer weiteren 90 qm-Wohnung umgestaltet werden. Über die Nutzung der neuen Wohnungen wird noch entschieden. Für die umfassende Renovierung, Instandsetzung und die Umbauten des gesamten Gebäudes mit Wohnungen, Büros, Konferenz- und Diensträumen sind Kosten von insgesamt 1,45 Mio Euro veranschlagt.

Das Erzbischöfliche Haus ist Teil eines umfassenden Gebäudekomplexes mit Priesterseminar, Diakoneninstitut, Bistumsarchiv, Offizialat und weiteren Diensträumen sowie der zum Priesterseminar gehörenden Kirche. Erzbischof Josef Kardinal Frings legte am 27. Oktober 1957 den Grundstein; Architekten waren Hans Schumacher und Dombaumeister Willy Weyres. Heute steht das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz. Das Priesterseminar ist nicht nur Ausbildungsstätte für den Priesternachwuchs, sondern dient außerdem als Tagungsort für Exerzitien, Einkehrtage und Weiterbildungsveranstaltungen von Pastoralkräften, Seelsorgeteams, Pfarrgemeinderäten oder Kirchenvorständen sowie Gruppen, die hier Konferenzen und Bildungsveranstaltungen durchführen.


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