Kardinal Woelki über Waffenlieferungen in den Irak

"Mit Waffen kann man keinen Frieden schaffen"

Die Lieferung deutscher Waffen in den Irak ist nur bedingt ethisch vertretbar, findet Kardinal Rainer Maria Woelki. Sie sollten nur das letzte Mittel sein, sagte der künftige Kölner Erzbischof in einem Interview.

Rainer Maria Kardinal Woelki (dpa)
Rainer Maria Kardinal Woelki / ( dpa )

Die Lieferung deutscher Waffen in den Irak hält Kardinal Rainer Maria Woelki nur bedingt für ethisch vertretbar. Der bisherige Berliner und künftige Kölner Erzbischof befürwortete am Sonntag in einem Interview die Militärhilfe nur als "ultima ratio" (letztes Mittel). "Aber wir tragen eine Verantwortung dafür, in wessen Hände diese Waffen hineingeraten." Zudem müsse gewährleistet werden, dass die Rüstungsgüter nur begrenzt geliefert und nach einem möglichst schnellen Ende des Konflikts wieder aus dem Land herauskommen.

"Mit Waffen kann man eigentlich keinen Frieden schaffen", sagte Woelki, der am Samstag in sein neues Amt als Kölner Erzbischof eingeführt wird. "Waffen können keine Konflikte lösen." An erster Stelle müssten immer das Gespräch, der Dialog, die Diplomatie stehen.Voraussetzung sei die Anerkennung des anderen und des Rechts auf Territorium, Würde und Selbstbestimmung.


2014: Kardinal Woelki nimmt Abschied als Erzbischof von Berlin (dpa)
2014: Kardinal Woelki nimmt Abschied als Erzbischof von Berlin / ( dpa )
Quelle:
KNA