Bischof Oster erwartet keine Revolution von Familiensynode

Notwendiger Streit

Bischof Oster glaubt nicht an eine Revolution bei der Familiensynode. Für eine Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion sehe er keine Möglichkeit, ohne in Widerspruch zum kirchlichen Eheverständnis zu geraten.

Bischof Oster (dpa)
Bischof Oster / ( dpa )

Vielleicht aber "findet die Kirche Lösungen, die ich jetzt noch nicht kenne", fügte er in einem Interview für die neue Ausgabe des "Passauer Bistumsblatts" hinzu. Der Passauer Bischof bezeichnete den innerkirchlichen Streit um solche Fragen als notwendig. Dabei dürfe dem Andersdenkenden nicht gleich unterstellt werden, dass er nicht katholisch sei. Am Ende werde das Lehramt helfen, "die richtigen Unterscheidungen zu finden".

Barmherziger Blick auf die Familie

Von dem Bischofstreffen erhofft sich Oster nach eigenen Worten "einen realistischen Blick aufs Familienleben, einen barmherzigen und pastoralen Blick auf die Familie". Die Kirche müsse "lernen, mit allen Lebensformen, die Menschen in dieser Gesellschaft teilen, umzugehen". Das seien "alles Lebenswelten, in denen Gott auch gegenwärtig ist". Trotzdem dürfe die Kirche ihr Verständnis von Ehe und Familie nicht preisgeben und sie als gleichwertig mit allen anderen Formen des Zusammenlebens setzen.

Oster fordert intensive Ehevorbereitung

Mit Nachdruck sprach sich der Bischof für eine intensivere katholische Ehevorbereitung in Deutschland aus. Es dürfe nicht mehr sein, dass ein heiratswilliges Paar beim Pfarrer in 20 Minuten einen Fragebogen ausfülle in der Hoffnung, keine peinlichen Fragen gestellt zu bekommen, "und dann haben die die Zulassungsbedingungen für das Sakrament der Ehe erfüllt". Die Kirche trage durch eine solche "lockere Praxis" selbst dazu bei, dass keiner mehr das Sakrament der Ehe verstehe. In Amerika etwa seien verpflichtende Vorbereitungskurse "überhaupt kein Problem". Auch mit solchen Fragen werde Papst Franziskus die Synode befassen.


Quelle:
KNA