US-Außenminister John Kerry und der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin haben über eine Schließung des Gefangenenlagers in Guantanamo gesprochen. Hierbei sei der Wunsch geäußert worden, dass der Vatikan die Suche der USA nach "angemessenen humanitären Lösungen" zur Schließung des Lagers "verfolgen" solle, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi anschließend mit. Er deutete an, dass der Vatikan möglicherweise bei der Frage des Verbleibs der Gefangenen als Vermittler auftreten könnte.
Der Vatikan begrüße die Bemühungen der USA, das Lager zu schließen, so Lombardi. Das Problem sei jedoch, wohin die Insassen dann kämen.
Eine Stunde für Konflikte und Katastrophen
Hier könne der Vatikan "Lösungen unterstützen". Als Kardinalstaatssekretär ist Parolin im Vatikan der "zweite Mann" nach dem Papst und dessen oberster Diplomat.
Weitere Themen des rund einstündigen Gesprächs waren nach Angaben Lombardis die Lage im Nahen Osten und die Bemühungen der USA, eine weitere Zunahme von Gewalt und Spannungen in der Region zu verhindern. Insbesondere sei es um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern gegangen. Parolin und Kerry hätten zudem kurz den Ukraine-Konflikt und die Ebola-Epidemie in Westafrika erörtert.