Von Dante bis Bismarck: 2015 stehen wieder viele Gedenktage an

Ein Jahr des Lichts

Nach dem Mega-Gedenkjahr 2014 wird es 2015 wohl etwas ruhiger. Das Spektrum ist gleichwohl groß. Gleich der Januar steht unter dem Eindruck des 70. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Und vor 10 Jahren starb Papst Johannes Paul II.

Autor/in:
Christoph Arens
Johannes Paul II. (dpa)
Johannes Paul II. / ( dpa )

Weihnachten, das Fest des Lichts, ist gerade vorbei, da eröffnet die UNO das "Internationale Jahr des Lichts". 2015 stünden Jahrestage vieler wichtiger Veröffentlichungen aus der Wissenschaftsdisziplin der Optik an, heißt es zur Begründung. Man wolle daran erinnern, welch "hohe Bedeutung das Licht als elementare Voraussetzung allen Lebens für Menschen, Tiere und Pflanzen" habe.

Zugleich hat die UNO 2015 zum "Internationalen Jahr der Böden" deklariert. Und außerdem eine "Internationale Dekade der Menschen afrikanischer Abstammung" ausgerufen. Sie seien wohl am meisten von Rassismus betroffen, schreibt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Das Ende der Nazi-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs, die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, die Konferenzen der Siegermächte und der Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki bieten ebenfalls Anlass zu Rückblicken. Zugleich jähren sich die 70. Todestage etwa von Mussolini (28.4.), Hitler (30.4.), Goebbels (1.5.) oder Himmler (23.5.).

Gedenktage gibt es auch für zwei der Hauptgegner Hitlers: Am 24. Januar jährt sich zum 50. Mal der Todestag des britischen Premierministers Winston Churchill (1874-1965). Und am 22. November feiert Frankreich den 125. Geburtstag von General Charles de Gaulle (1890-1970). 200 Jahre sind seit Ende des Wiener Kongresses zur Neuordnung Europas am 9. Juni 1815 vergangen. Thematisch dazu passt die Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815, die endgültig das Schicksal Napoleons besiegelte.

200. Geburtstag von Bismarcks

Bereits Niederschlag auf dem Buchmarkt gefunden hat der 200. Geburtstag von Reichsgründer und Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) am 1. April. Gedacht wird auch des 150. Todestags von Abraham Lincoln, der am 15. April 1865 als erster US-Präsident einem Attentat zum Opfer fiel. 100 Jahre alt geworden wäre am 6. September der frühere CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß (1915-1988). Vor 825 Jahren, am 10. Juni 1190, ertrank der Staufer-Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Kreuzzug im anatolischen Fluss Saleph. Und am 1. September 1715 - vor 300 Jahren - schloss der französische (Sonnen-)König Ludwig XIV. für immer die Augen.

Auch die Feuilletons haben Stoff für Gedenkartikel: Nicht nur Italien feiert im Mai/Juni den 750. Geburtstag des Dichters und Philosophen Dante Alighieri (1265-1321). In Deutschland ist 2015 ein Matthias-Claudius-Jahr (1740-1815): Es beginnt mit dem 200. Todestag des Dichters und Journalisten am 21. Januar und endet mit seinem 275. Geburtstag am 15. August. 125. Geburtstage gibt es für den Journalisten Kurt Tucholsky (9. Januar 1890) und die britische Schriftstellerin Agatha Christi (15. September 1890). Am 15. Juli steht der 125. Todestag von Gottfried Keller im Kalender.

Zehnter Todestag von Johannes Paul II.

Gedacht wird außerdem des 500. Geburtstags von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) am 4. Oktober. Am 30. Mai vor 375 Jahren starb der Maler Peter Paul Rubens. Der Bildhauer Auguste Rodin wurde am 12. November und der Maler Claude Monet am 14. November vor 175 Jahren geboren. Ebenfalls vor 175 Jahren starb am 7. Mai der Maler Caspar David Friedrich. Der 125. Todestag von Vincent van Gogh steht am 29. Juli an, der 75. Todestag von Paul Klee am 29. Juni. Kirchliche Gedenktage gibt es natürlich auch: In Tschechien und in Konstanz wird am 6. Juli an den 600. Todestag des Reformators Jan Hus (1369-1415) erinnert. Der Theologe wurde während des Konstanzer Konzils auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Am 28. März jährt sich der 500. Geburtstag der Karmelitin und Mystikerin Teresa von Avila.

Der Salesianerorden gedenkt am 16. August des 200. Geburtstags seines Gründers, des Jugendseelsorgers Johannes Bosco (1815-1888). Die Kolpingsfamilien erinnern am 4. Dezember an den 150. Todestag ihres Gründers Adolph Kolping. Am 9. April jährt sich der 70. Todestag des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der im KZ Flossenbürg ermordet wurde. Und am 2. April vor 10 Jahren starb Papst Johannes Paul II.


Quelle:
KNA