Nach Abdruck von "Charlie Hebdo"-Karikaturen

Brandanschlag auf "Mopo"

Auf das Gebäude der "Hamburger Morgenpost" ist in der Nacht zum Sonntag ein Brandanschlag verübt worden. Das Blatt hatte nach dem Terroranschlag in Paris Karikaturen des Satiremagazins "Charlie Hebdo" vom Propheten Mohammed auf ihrer Titelseite nachgedruckt.

Feuerwehr vor dem Verlag  (dpa)
Feuerwehr vor dem Verlag / ( dpa )

Auf das Gebäude der "Hamburger Morgenpost" ist in der Nacht zum Sonntag ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte warfen nach ersten Erkenntnissen der Polizei von einem Hinterhof aus Steine und einen Brandsatz in das Archiv der Zeitung. Einige Akten verbrannten, Menschen kamen nicht zu Schaden. Zwei Männer, die sich im Umfeld verdächtig verhalten hätten, seien festgenommen worden, sagte Polizeisprecherin Karina Sadowsky am Vormittag. Die Männer - beide über 30 Jahre - würden vernommen. Nähere Angaben machte die Sprecherin zunächst nicht.

Keine konkreten Hinweise

Die "Morgenpost" hatte nach dem Terroranschlag in Paris Karikaturen des Satiremagazins "Charlie Hebdo" vom Propheten Mohammed auf ihrer Titelseite nachgedruckt. Es gebe derzeit keine Fakten darüber, dass der Anschlag damit in Verbindung stehe, sagte die Polizeisprecherin. "Es gibt noch keine Erkenntnisse, keine Bekennerschreiben oder andere Hinweise." Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen.

Zahlreiche Menschen - auch aus dem Ausland - bekundeten via Facebook und Twitter ihre Solidarität mit der Zeitung. So twitterte etwa der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs: "was für eine schandtat! vielen dank an die mopo für ihre klare haltung!jetzt zusammenstehen!gemeinsam sind wir stark!" Die Hamburger Grünen-Chefin Katharina Fegebank schrieb: "Was ist bloß mit der Welt los? Brandanschlag auf @mopo. Kann es nicht glauben. Bleibt stark!"

Zeitung dankt für Rückendeckung

Die Zeitung selbst dankte im Internet den Menschen für ihre "Rückendeckung". Im Laufe des Tages wollte die Chefredaktion eine Stellungnahme abgeben. Aus dem SPD-Senat hieß es, man warte zunächst die Ermittlungen ab.

Im Hinterhof des Verlagsgeländes lag am Sonntagvormittag ein großer Haufen verkohlter Akten und Zeitungsausgaben. Ein Glaser hatte die zerstörte Scheibe zugeklebt. An der Vorderseite war von den Spuren des Anschlags hingegen nichts zu sehen.


Quelle:
dpa