Bistum Osnabrück legt Etat 2015 vor

"Vorsichtig optimistisch"

Das Bistum Osnabrück sieht mit Blick auf die Kirchensteuereinnahmen nach Aussage seines Finanzdirektors Joachim Schnieders "vorsichtig optimistisch" in die Zukunft.

Osnabrücker Dom (DR)
Osnabrücker Dom / ( DR )

Das Bistum Osnabrück sieht mit Blick auf die Kirchensteuereinnahmen nach Aussage seines Finanzdirektors Joachim Schnieders "vorsichtig optimistisch" in die Zukunft. Die Arbeitslosigkeit in der Region liege unter dem Bundesschnitt, die Lage der Wirtschaft erscheine stabil, sagte er am Montag bei der Vorstellung des Haushaltsplans für 2015. Er gehe davon aus, dass die Diözese auch in diesem Jahr ihre vielfältigen sozialen und pastoralen Aufgaben vollständig erfüllen könne.

Der Haushaltsplan 2015 des Bistums hat nach den Angaben ein Volumen von 154,7 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Etat 2014 von 7,3 Millionen Euro (rund 5 Prozent). Die Diözese rechnet mit Einnahmen aus Kirchensteuern von 129 Millionen Euro, was einem Plus gegenüber dem Haushaltsansatz 2014 von 6,3 Millionen Euro entspreche. Somit würden 83,5 Prozent der Ausgaben aus der Kirchensteuer gedeckt, sagte Schnieders. Aus den Rücklagen werden 1,3 Millionen Euro entnommen. Der Rest wird aus Erstattungen etwa für Personal, Zuschüssen und Umlagen sowie aus Kollekten und Spenden finanziert.

Größter Posten für die Gemeinden

Größter Posten bei den Ausgaben sind auch 2015 die Zuweisungen an die 221 Kirchengemeinden in Höhe von 50,1 Millionen Euro (2014: 47,7 Millionen), wie der Finanzdirektor erläuterte. Das entspricht einem Anteil von 32,5 Prozent. Hiervon werden Seelsorger bezahlt und Renovierungen an Kirchengebäuden vorgenommen, hiervon finanzieren aber auch die Gemeinden ihre sozialen Hilfen.

Mit 30,2 Millionen Euro (2014: 29,3 Millionen) machen die Zuweisungen an Caritas und soziale Dienste samt Kitas (15,3 Millionen) und Beratungsstellen (2,4 Millionen) den zweitgrößten Ausgabenposten mit einem Anteil von 19,5 Prozent aus. 19,7 Millionen Euro steckt das Bistum in Schulen, Bildungswerke und unter anderem das Diözesanmuseum.

Weiter auf Sparkurs

Mit dem Haushaltsplan für 2015 bleibe das Bistum weiter auf "moderatem Sparkurs", sagte Schnieders. Ziel sei es, auch künftig "die hohe Qualität der Arbeit"zu gewährleisten. Langfristig sei ein Rückgang der Kirchensteuereinnahmen aufgrund von Austritten und der demografischen Entwicklung absehbar. Mehrkosten entstünden dem Bistum durch zusätzliches Personal in der Seelsorge. Damit solle schon jetzt einem weiteren Priesterrückgang entgegengewirkt werden. Zudem würden Modelle erprobt, Laien mehr in die Gemeindeführung einzubinden.

Der Finanzdirektor verwies nochmals auf die Verunsicherung der Kirchenmitglieder hinsichtlich der Abgeltungssteuer. Dabei handele es sich nicht um eine neue Form von Steuer. Zinserträge über den Freibeträgen von 801 beziehungsweise 1.602 Euro (Verheiratete/Ledige) seien immer schon kirchensteuerpflichtig gewesen. Während sie früher von jedem Einzelnen bei der Steuererklärung angegeben werden mussten, würden sie lediglich jetzt von den Banken direkt an den Staat abgeführt.


Osnabrücker Dom / © Foxius (DR)
Osnabrücker Dom / © Foxius ( DR )
Quelle:
KNA