Katholische Landjugend auf der "Grünen Woche"

"Es fehlt an Wissen über Böden"

Zurzeit läuft die "Grüne Woche" in Berlin. Auf der Landwirtschaftsmesse ist auch die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) vertreten. Ihr Motto dort: "Wir stehen auf Boden". Dazu die Bundesvorsitzende Karin Silbe im domradio.de-Interview.

Beim Ackerbau wird der Boden stark beansprucht (dpa)
Beim Ackerbau wird der Boden stark beansprucht / ( dpa )

domradio.de: Warum haben Sie das Thema Böden gewählt?

Karin Silbe (Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung): Böden sind unsere Grundlage zum Leben, für unsere Grundversorgung: Energieversorgung, Ernährung, für unser gesamtes Leben. Uns ist im UN-Jahr des Bodens wichtig gewesen, die Perspektive der Jugend einzunehmen und Verbraucherbildung zu betreiben. Wir haben das Thema schon im vergangenen Jahr im Verband bearbeitet. Es geht um die Bewirtschaftung des Bodens und wir richten uns damit an Landwirte und an Verbraucher, aber auch an die Politik, wo es um gesetzliche Rahmenbedingungen geht.  

In der landwirtschaftlichen Ausbildung müsste mehr über Fachwissen zum Thema Boden verankert sein. Da sind wir jetzt im Gespräch mit Ausbildungsinstituten und mit den Landwirtschafskammern. Und wir sind der Meinung, dass man im Rahmen einer EU-Bodenschutzpolitik weiter vorankommen müsste.  

domradio.de: Was muss verbessert werden, damit fruchtbare Böden nicht bedroht werden?

Silbe: Es fehlt sehr viel Wissen in den Köpfen der Menschen. Man müsste zum Beispiel in der Bewirtschaftung den Einsatz der Chemikalien minimieren und nicht so schwere Lasten - in Form von Traktoren - verwenden. Viele Traktoren verteilen ihr Gewicht schon auf eine breite Fläche, indem die Luft ein bisschen aus den Rädern gelassen wird.

domradio.de: Was machen Sie als Katholische Landjugendbewegung auf der Grünen Woche?

Silbe: Wir haben zwei Stände. Da wollen wir mit den Menschen ins Gespräch kommen, zum Beispiel darüber, wie unterschiedlich Wurzeltiefen sind und welche Pflanzen welche Wurzeln haben. Und darüber, dass es beim Anbau von Zwischenfrüchten darauf ankommt, dass man unterschiedliche Pflanzen mit unterschiedlichen Wurzeltiefen einsetzt, um den Boden möglichst unterschiedlich und möglichst locker zu gestalten.  

Wir haben diese Stände mit Ehrenamtlichen aus den Diözesanverbänden vorbereitet. Wir haben uns an einem Wochenende getroffen und zusammen Ideen für die Stände entwickelt. Ungefähr 250 bis 300 KLJBler aus neuen Diözesanverbänden sind jetzt hier in Berlin.

 

Das Interview führte Silvia Ochlast.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Weder domradio.de noch das Erzbistum Köln machen sich Äußerungen der Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen zu eigen.


Quelle:
DR