Deutsche Teilnehmer der Familiensynode

Marx, Bode und Koch fahren nach Rom

Die katholischen Bischöfe haben ihre drei Delegierten für die Weltbischofssynode zu Familienfragen gewählt. Dort wird es im Oktober im Vatikan unter anderem um Ehe, Familie und wiederverheiratete Geschiedene gehen.

Die Delegierten für die Bischofssynode (KNA)
Die Delegierten für die Bischofssynode / ( KNA )

Neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, werden auch der Vorsitzende der Pastoralkommission, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, und der Familienbischof, der Dresdner Bischof Heiner Koch, im Oktober an der Bischofsversammlung in Rom teilnehmen. Das teilte Marx am Dienstag in Hildesheim mit.

Als Vertreter wurden der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der Jugendkommission der Bischöfe, und der Münsteraner Weihbischof Wilfried Theising, bestimmt.

Größtmögliche Einigkeit

Marx betonte, es werde bei der Bischofsversammlung im Vatikan nicht darum gehen, Mehrheitsbeschlüsse zu fassen. "Wir sind kein Parlament", sagte er. Ziel seien "90 Prozent plus x", also eine größtmögliche Einigkeit.

Marx appellierte an die Theologen, sich aktiv an einer Debatte um die theologischen Grundlagen von Ehe, Familie und Sexualität zu beteiligen. Es gebe auch weltkirchlich hohe Erwartungen an die deutsche Theologie.

Koch und Bode betonten, die Bischofsversammlung müsse in erster Linie theologische Fragen zu den Themen Familie und Sexualität klären, etwa in der Frage des Scheiterns von Beziehungen und der Bewertung von nicht-kirchlich geschlossenen Ehen.

Es werde aber nicht allein um das in Deutschland so heftig diskutierte Thema der wiederverheirateten Geschiedenen gehen, sagte Koch. Bode erklärte, katholische Lehre und Leben dürften nicht voneinander abgekoppelt werden, sondern müssten sich gegenseitig ergänzen.

Auf veränderte Lebenswirklichkeit reagieren

Die Ordentliche Weltbischofssynode zur Familienpastoral findet vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan statt. Auf ihr beraten die Kirchenvertreter, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Paaren reagieren soll.

Es geht hierbei etwa um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Patchwork-Familien, gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sowie Sexualmoral, aber auch um die Weitergabe des Glaubens in einem weitgehend religionslosen Umfeld.

Eine große Mehrheit der deutschen Bischöfe plädiert dafür, in begründeten Einzelfällen Katholiken, die in zweiter Ehe leben, wieder zu Eucharistie und Beichte zuzulassen. Um ihre Meinung zu Ehe und Familie werden derzeit auch die deutschen Katholiken gefragt.

Bereits im Vorfeld der Außerordentlichen Weltbischofssynode im vergangenen Oktober hatte der Vatikan eine ähnliche Umfrage gestartet. Das Ergebnis in Deutschland: Die kirchliche Lehre zur Sexualität spiele im Alltag vieler Katholiken kaum noch eine Rolle, räumten die Bischöfe anschließend ein.

Die Ehe als Sakrament

Die Paare verstehen ihre Ehe als einen sakramentalen Bund – als eine ganzheitliche Lebensgemeinschaft, die in ihrer Unauflöslichkeit die unverbrüchliche Treue der göttlichen Liebe spiegelt.

Sie begreifen ihren Ehebund und ihre eheliche Treue in Verbindung mit dem – in Jesus endgültig offenbar gewordnen – Versprechen, dass Gott in der konkreten Lebenswirklichkeit präsent ist und den Menschen unbedingt treu bleiben will.

Symbolbild Ehe / © BONDART PHOTOGRAPHY (shutterstock)

 

Quelle:
KNA