Die Doppelschau enthält 200 Teresa-Werke bekannter Maler. Papst Franziskus empfing in der vergangenen Woche die Pilger des vom Karmeliterorden organisierten Teresianischen Erinnerungswegs "Camino de Luz". Die Gruppe brachte den Gehstock der heiligen Teresa mit zur Generalaudienz auf den Petersplatz. Franziskus küsste den Stock und machte die scherzhafte Bemerkung: "Damit ist also die Alte gegangen."
Bereits zu Beginn des Jubiläumsjahres hatte Franziskus eine Botschaft an die Diözese Avila und die Karmeliter verfasst. Er zitierte darin die heilige Teresa, das Evangelium sei "kein Sack voll Blei, den man mühsam mitschleppt". Vielmehr sei der Glaube "eine Quelle der Freude, die das Herz mit Gott erfüllt und es drängt, den Brüdern und Schwestern zu dienen".
Beten bedeutet nicht zu fliehen
Die heilige Teresa habe das Gebet verstanden als "freundschaftlichen Umgang, bei dem wir oftmals ganz allein mit dem reden, von dem wir wissen, dass er uns liebt". In schwierigen Zeiten bedürfe es "starker Freunde Gottes, um die Schwachen zu stützen", zitierte der Papst aus ihrer Autobiografie: "Beten bedeutet nicht zu fliehen, sich in einer Luftblase aufzuhalten, sich zu isolieren, sondern in einer Freundschaft Fortschritte zu machen."
Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada wurde am 28. März 1515 in Ávila als Enkelin eines konvertierten Juden in eine altkastilische Adelsfamilie geboren. Ende 1535 trat sie in den Karmel in Ávila ein.
Im Jahr darauf wurde Teresa ernsthaft krank und blieb etwa drei Jahre lang gelähmt. Von der Betrachtung einer Darstellung des leidenden Christus 1554 wurde sie so angerührt, dass sie künftig in radikaler Selbstaufgabe nur noch in Christus leben wollte.
Klostergründung gegen alle Widerstände
Gegen Widerstände erhielt sie 1562 von Papst Pius IV. und dem Ortsbischof die Erlaubnis, in Ávila ein eigenes Kloster der "Unbeschuhten Karmelitinnen" zu gründen. Im Konvent San Jose sollte die ursprüngliche Ordensregel streng befolgt werden. Einige Jahre später folgte die Gründung eines Männerklosters nach ihrem neuen Ordensideal unter der Federführung von Johannes vom Kreuz. Bis zu ihrem Tod am 4. Oktober 1582 gründete Teresa 17 Reformklöster.
Heute leben etwa 14.000 Ordensleute weltweit nach den Regeln des Teresianischen Karmel. In Deutschland sind es etwa 30 Brüder und 250 Schwestern. Sie halten sich nach wie vor an die drei Leitideen von Teresa von Ávila: einen freundschaftlich-liebevollen Umgang miteinander, Demut und das Loslassen aller materiell-irdischen Bindungen, um Freiraum für Gott zu schaffen.